Energieagentur sieht Überschuss an Rohöl trotz Opec-Fördergrenze
(dpa) Die Begrenzung der Fördermenge an Rohöl durch das Opec-Ölkartell und andere wichtige Förderländer hat die Lage auf dem Ölmarkt nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) nicht verbessert. Trotz der Maßnahme sei es wieder zu einem Überangebot auf dem Ölmarkt gekommen, hieß es in einer am Freitag in Paris veröffentlichten Mitteilung. Wegen der abflauenden Weltwirtschaft sei das globale Angebot in der ersten Jahreshälfte etwa 900.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag höher gewesen als die Nachfrage.
Sollte sich das Angebot im kommenden Jahr weiter erhöhen, könnte für die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) eine weitere Reduzierung der Fördermenge notwendig werden, hieß es weiter in der Mitteilung des Interessenverbands führender Industriestaaten.
Der aktuelle Überschuss auf dem Weltmarkt trifft auf ohnehin schon vergleichsweise hohe Lagerbestände an Rohöl, die sich in der zweiten Jahreshälfte 2018 aufgebaut hatten. «Eine Angebotsknappheit ist derzeit eindeutig kein Thema», schreiben die IEA-Experten.
Bereits am Vortag hatte das Ölkartell Opec in einem Bericht eine zu hohe Ölmenge auf dem Weltmarkt befürchtet. Als Ursache wurde die zunehmende Fördermenge in den USA durch die umstrittene Fracking-Technik genannt, bei der Öl aus tief liegenden Gesteinsschichten gewonnen wird. Wie aus dem Bericht des Ölkartells weiter hervorgeht, könnte eine weitere Förderkürzung durch die Opec und die in der «Opec+» zusammengefassten verbündeten Ölstaaten, darunter Russland, notwendig werden.
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