Chemiebranche rüstet sich für Corona-Krise
Flexiblere Arbeit
(dpa) Die Chemiebranche rüstet sich mit flexibleren Regeln für Betriebe und Mitarbeiter für die Coronakrise. Um Beschäftigung und Liquidität der Unternehmen zu sichern, haben der Arbeitgeberverband BAVC und die Branchengewerkschaft IG BCE eine Vereinbarung für das laufende Jahr getroffen, wie sie am Freitag gemeinsam in Hannover und Wiesbaden mitteilten.
Thor_Deichmann, pixabay.com, CC0
Konkret können Unternehmen demnach Kurzarbeit mit einer verkürzten Ankündigungsfrist von drei Tagen einführen. Freie Tage, die die Beschäftigten gemäß dem jüngsten Tarifpaket für spätere Zeiten auf Konten ansparen können, dürfen schon in dieses Jahr vorgezogen werden. Um Infektionen im Job zu vermeiden, können Arbeitgeber ferner mobiles Arbeiten anordnen. Darüber hinaus gehende Regelungen können Firmen mit Beteiligung der Tarifparteien treffen.
In der Chemie- und Pharmabranche arbeiten hierzulande rund 465.000 Menschen. Rechnet man chemienahe Bereiche wie die Kunststoff-Industrie dazu, sind es 580.000 Beschäftigte. Die Chemie- und Pharmabranche leidet schon länger unter der Konjunkturschwäche und Handelskonflikten, nun kommt die Coronakrise dazu. So rechnet der Chemie-Riese BASF nicht damit, dass sich die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie im Jahresverlauf ganz ausgleichen lassen.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erwartet, dass dieses Jahr Umsatz und Produktion in der Chemie- und Pharmabranche stagnieren. Kurzarbeit sei aber «noch kein flächenmäßiges Phänomen», hatte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup jüngst gesagt.
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