Neues chemisches Verfahren löst Altmatratzenproblem nachhaltig
Deutscher Anlagenbauer und niederländisches Recycling-Unternehmen errichten Reaktoranlage für Recycling von PU-Schaumstoffmatratzen
Wichtiger Beitrag für europäische Nachhaltigkeitsziele
In Europa landen jährlich bis zu 30 Millionen Altmatratzen auf der Deponie oder der Verbrennungsanlage und werden somit dem Wertstoffkreislauf entzogen. Würden alle Matratzen flach nebeneinandergelegt werden, entspräche das der Strecke von Paris nach Toronto. Die Europäische Union tritt dem Müllaufkommen mit einem ehrgeizigen Ziel entgegen. Bis zum Jahr 2035 sollen 65 Prozent aller Siedlungsabfälle recycelt werden. Bei der Zielerreichung kann die neue Recycling-Technologie der deutschen Anlagenbauer einen wichtigen Beitrag leisten. „Mit der H&S-Anlage lassen sich hochwertige Polyole erzeugen, die bei der Produktion von Weich- und anderen PU-Schäumen eingesetzt werden können“, betont Chico van Hemert, Operational Manager bei RetourMatras, und fügt hinzu: „Mit dem H&S-Verfahren können wir die unterschiedlichen Schaumstoffe verschiedener Matratzenhersteller chemisch recyceln.“ Die Möbelindustrie kann somit wertvolle Sekundärrohstoffe für die Herstellung neuer Matratzen gewinnen und gleichzeitig einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Ralf Knief, Managing Director Sales bei H&S, beobachtet ein generelles Umdenken in der Branche: „Wir von H&S sind sehr froh, dass immer mehr Unternehmen darauf Wert legen, Deponie- und Müllverbrennungskosten zu reduzieren.“ Um das Matratzenrecycling effizienter zu gestalten wünscht sich Ralf Knief landesweite Infrastrukturen zum Sammeln der ausgedienten Matratzen.
PU-Industrie setzt auf rentable Upcycling-Lösungen
Für H&S ist die industrietaugliche Reaktoranlage in der niederländischen Provinz Flevoland ein weiterer Auftrag zur Gewinnung hochwertiger Recycling-Polyole. Im Rahmen des RENUVA™-Matratzenrecyclingprogramms von Dow unterstützt das H&S-Team Orrion Chemicals Orgaform aus Frankreich mit ihrem nachhaltigen Systemkonzept. Eine weitere Upcycling-Lösung bieten die Anlagenbauer von H&S mit Recycling-Anlagen für Produktionsabfälle an. Bei einem der größten polnischen Blockschaumhersteller, kommt die Technologie bereits seit 2013 zum Einsatz und gewinnt ebenfalls wertvolle Polyole aus Produktionsschnittabfällen. Aus der Sicht von Mila Skokova, Produkt & Sales Managerin bei H&S, zahlt sich der Fokus auf nachhaltige Recyclinglösungen aus: „Zurzeit erreichen uns eine Vielzahl von Anfragen insbesondere von Weichschaumherstellern. In Zeiten von Rohstoffknappheit werden wiedergewonnene Polyole zur perfekten Lösung, um Produktionskosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“
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