BASF: Starker Start in das Jahr 2010

Nachfrage legt in allen Regionen zu - Asien bleibt Wachstumsmotor

30.04.2010 - Deutschland

Das BASF-Geschäft hat sich im 1. Quartal 2010 weiter positiv entwickelt. Im Zuge der konjunkturellen Erholung und des partiellen Wiederauffüllens von Lägern bei Kunden ist die Nachfrage in fast allen Bereichen kräftig gestiegen. Zugleich war das Angebot bei einigen chemischen Produkten knapp. Dank dieses verbesserten Marktumfelds hat sich der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26 % auf 15,5 Milliarden € erhöht.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen legte vor allem dank besserer Anlagenauslastung um 98 % auf 1,95 Milliarden € zu - fast alle Bereiche konnten ihr Ergebnis deutlich verbessern. Zusätzlich stärkten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung sowie Synergieeffekte aus der Ciba-Integration das Ergebnis. Auch gegenüber dem 4. Quartal 2009 nahmen Umsatz und Ergebnis weiter zu.

„Damit konnten wir fast wieder an die sehr guten Quartale vor der Krise anschließen. Vor allem unser Industriegeschäft, also die Segmente Chemicals, Plastics, Performance Products und Functional Solutions, ist stark gewachsen. Das ist der lebhaften Nachfrage aus fast allen Kundenindustrien, vor allem aber aus der Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie zu verdanken. Bei den Regionen sehen wir starkes Wachstum in Asien und Südamerika. Auch Nordamerika erholt sich langsam. Das Schlusslicht bildet Europa“, sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht bei der Präsentation der Zahlen für das Jahr 2009 und für das 1. Quartal 2010 anlässlich der Hauptversammlung der BASF SE am 29. April 2010 in Mannheim.

Nachhaltige Ergebnissteigerung bei Performance Products

Im Segment Chemicals stieg der Umsatz in allen Bereichen kräftig an. Gründe hierfür waren die erheblich verbesserte Nachfrage und höhere Verkaufspreise wie zum Beispiel bei Crackerprodukten im Bereich Petrochemicals. Das Ergebnis übertraf dank stark gestiegener Mengen, hoher Anlagenauslastung und verbesserter Kosten den Wert des Vorjahresquartals deutlich.

Das Geschäftsumfeld bei Plastics hat sich seit Anfang des Jahres 2009 kontinuierlich erholt. Der im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich höhere Umsatz resultierte insbesondere aus dem gestiegenen Absatz. Das Ergebnis verbesserte sich nachfragebedingt spürbar. Im Bereich Performance Polymers konnten gestiegene Rohstoffkosten, unter anderem auf Grund eingeschränkter Produktverfügbarkeit, größtenteils an die Märkte weitergegeben werden.

Bei Performance Products zog die Nachfrage in allen Bereichen kräftig an. Das Segment verzeichnete ein deutliches Umsatzplus, was im 1. Quartal 2010 letztmalig auch auf die Einbeziehung der im April 2009 erworbenen und mittlerweile integrierten Ciba-Geschäfte zurückzuführen ist. Hauptgrund für das stark verbesserte Ergebnis war neben den gestiegenen Mengen die erfolgreiche Realisierung von Synergien aus der Ciba-Integration.

Dank der wieder zunehmenden Nachfrage aus der Automobilindustrie sowie höherer Edelmetallpreise übertraf der Umsatz bei Functional Solutions das Niveau des sehr schwachen Vorjahresquartals deutlich. Dagegen blieb das Geschäftsumfeld in der Bauindustrie schwach. Trotz der unterschiedlichen Entwicklung der Abnehmerbranchen steigerten alle Bereiche ihr Ergebnis und leisteten einen positiven Beitrag zum Ergebnis des Segments.

Bei Agricultural Solutions verlief der Saisonstart insgesamt erfolgreich. Der Umsatz lag auf dem Niveau des sehr guten Vorjahresquartals. Besonders in Nord- und Südamerika konnte der Absatz gesteigert werden. Negative Wechselkurseffekte wirkten sich mindernd auf das Ergebnis aus, das leicht unter dem Wert des Vorjahreszeitraums lag. Das neu in den US-amerikanischen Markt eingeführte Herbizid Kixor™ wurde stark nachgefragt.

Der Umsatz des Segments Oil & Gas war gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig. Hauptgrund hierfür waren die erheblich gesunkenen Erdgaspreise, die durch den gestiegenen Absatz im Gashandel nicht kompensiert werden konnten. Der negative Time-Lag-Effekt belastete die Margen in beiden Arbeitsgebieten. Insgesamt verfehlte das Ergebnis den Vorjahreswert.

Sonstige verzeichnete einen kräftigen Umsatzanstieg, der im Wesentlichen auf wachsende Mengen bei Styrenics und Düngemitteln zurückzuführen ist. Der Bereich Styrenics konnte das Ergebnis verbessern. Insgesamt minderten Aufwendungen für das BASF Optionsprogramm infolge der positiven Aktienkursentwicklung das Ergebnis, das unter dem Wert des 1. Quartals 2009 lag.

Sondereinflüsse von -114 Millionen € (Vorjahresquartal: -57 Millionen €) ergaben sich insbesondere durch die Integration von Ciba.

Das EBIT wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 98 % auf 1,84 Milliarden €. Das EBITDA erhöhte sich um 1,04 Milliarden € auf 2,63 Milliarden €. Die EBITDA-Marge stieg auf 17 % (Vorjahresquartal: 13 %) an.

Das Finanzergebnis lag mit -80 Millionen € um 122 Millionen € über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis der at Equity einbezogenen OAO Severneftegazprom verbesserte sich vor allem durch Währungsgewinne.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg im 1. Quartal um 1,03 Milliarden € auf 1,76 Milliarden €. Die Steuerquote lag mit 34,7 % unter dem Wert des 1. Quartals 2009. Grund für diesen Rückgang war der geringere Ergebnisanteil des hoch besteuerten Segments Oil & Gas. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg um 654 Millionen € auf 1,03 Milliarden €.

Das Ergebnis je Aktie betrug im 1. Quartal 1,12 € nach 0,41 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,32 € (Vorjahresquartal: 0,55 €).

Zweistelliger Umsatzzuwachs in allen Regionen

In Europa lag der Umsatz im 1. Quartal 2010 um 12 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 452 Millionen € auf 1,25 Milliarden €. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung zog die Produktnachfrage auch durch Wiederauffüllen der Läger bei unseren Kunden gegenüber dem Vorjahresquartal an. Dies spiegelte sich vor allem in dem kräftigen Umsatz- und Ergebniswachstum der Segmente Chemicals, Plastics, Performance Products sowie Functional Solutions wider. Oil & Gas verzeichnete auf Grund der massiv gesunkenen Erdgaspreise einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Positiv trugen Synergien aus der Ciba-Integration zum Ergebnis der Region bei.

Der Umsatz in Nordamerika wuchs in US-Dollar um 55 % und in Euro um 47 %. Das Ergebnis stieg um 259 Millionen € auf 329 Millionen € an. Bei Chemicals, Plastics, Performance Products und Functional Solutions verbesserten sich Umsatz und Ergebnis deutlich. Grund hierfür war die zunehmende Nachfrage, die zu einer spürbar höheren Auslastung der Anlagen führte. Teilweise konnten auch die Margen gesteigert werden, insbesondere im Bereich Petrochemicals. Agricultural Solutions startete erfolgreich in die neue Anbausaison: Nach einem starken Vorjahresquartal konnte der Absatz nochmals erhöht werden.

Der Umsatz in der Region Asien, Pazifischer Raum erhöhte sich in lokaler Währung um 77 % und in Euro um 73 %. Das Ergebnis wuchs um 258 Millionen € und lag bei 310 Millionen €. Die Nachfrage nach unseren Produkten nahm in der Region weiter zu. In fast allen Arbeitsgebieten stiegen Umsatz und Ergebnis deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal. Insbesondere die Segmente Chemicals und Plastics erzielten ein kräftiges Ergebnisplus, im Bereich Petrochemicals vor allem auf Grund höherer Preise für Crackerprodukte. Bei Polyurethanes führten unter anderem gestiegene Mengen zu einem starken Ergebnisanstieg.

In Südamerika, Afrika, Naher Osten übertraf der Umsatz den Wert des Vorjahreszeitraums um 26 % in lokaler Währung und um 33 % in Euro. Bei Agricultural Solutions erhöhte sich der Umsatz in Südamerika unter anderem durch den witterungsbedingt hohen Krankheitsdruck. Auf Grund negativer Wechselkurseffekte führte der höhere Umsatz aber insgesamt nicht zu einem Ergebnisanstieg: Das Ergebnis erreichte das Vorjahresniveau und lag bei 64 Millionen €. Durch das gute Geschäft mit Bautenanstrichmitteln konnte der Bereich Coatings das Ergebnis verbessern.

Ausblick Gesamtjahr 2010: Prämie auf Kapitalkosten erwartet

Insgesamt beurteilt der BASF-Chef die weitere Entwicklung des Jahres 2010 positiv, weist aber darauf hin, „dass die Erholung weiterhin auf wackeligen Füßen“ steht. Risiken ergeben sich vorrangig aus der anhaltenden, sich teilweise sogar verstärkenden Finanz- und Schuldenkrise, dem Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme, volatilen Rohstoffmärkten, Überkapazitäten, wachsenden geopolitischen Spannungen sowie Protektionismus.

Trotz der weltweiten wirtschaftlichen Belebung im 1. Quartal 2010 rechnet der BASF-Chef im weiteren Verlauf des Jahres damit, dass sich die Konjunktur langsamer und zunehmend ungleichmäßig erholt. Hambrecht: „Das ist vor allem Basiseffekten des Vorjahresvergleichs geschuldet.“

Bei BASF werden Anlagenabstellungen für Wartungsarbeiten Umsatz und Ergebnis im 2. Quartal 2010 belasten. So wird beispielsweise der gesamte Standort Nanjing im 2. Quartal für eine Generalüberholung und Erweiterung abgestellt.

Im April 2010 wurde die strukturelle Integration der übernommenen Ciba-Geschäfte wie geplant abgeschlossen. Die Kosten der Integration werden daher im laufenden Jahr stark zurückgehen. Bis zum Jahresende 2010 sollen die Synergien aus dem kombinierten Geschäft 350 Millionen € erreichen und bis Ende 2012 auf über 450 Millionen € jährlich ansteigen.

Hambrecht: „Wir gehen davon aus, dass unser Umsatz im Jahr 2010 wieder steigen wird - und zwar stärker als die weltweite Chemieproduktion. Wir erwarten, dass wir das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen deutlich verbessern und wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten verdienen werden.“

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