Covestro und Genomatica produzieren wichtigen Chemierohstoff mit Biotechnologie
Durchbruch bei weit verbreitetem Rohstoff HMDA ermöglicht nachhaltigere Lacke, Kleidung, Klebstoffe und Kunststoffe
© Covestro
Pro Jahr werden zwei Millionen Tonnen HMDA für den Weltmarkt produziert. HDMA ist Schlüsselbestandteil für das weit verbreitete Nylon-6,6 und ein wichtiges Vorprodukt für Lack- und Klebstoffrohstoffe von Covestro. Bisher wurde HMDA aus fossilen Quellen gewonnen. Dank des biobasierten HDMA aus nachwachsenden Rohstoffen können Lacke und Klebstoffe nachhaltiger produziert werden. Anwendungen dafür finden sich im Automobil, auf dem Bau sowie bei Möbeln, Textilien und Fasern.
Teams von Genomatica und Covestro haben dazu gemeinsam Prozesstechnologien zur Herstellung von biobasiertem HMDA entwickelt. Die Unternehmen erwarten, dass sie im Verlauf zukünftiger Produktionen hochwertiges Material im Tonnenmaßstab produzieren können. Zurzeit wird bereits erstes Material getestet und weiter verarbeitet. Das hergestellte Produkt weist eine hohe Reinheit und Qualität auf. Die Unternehmen möchten das Programm weiter ausbauen, um es im industriellen Maßstab einzusetzen. Covestro hat sich eine Option von Genomatica gesichert, die daraus entstandene integrierte GENO™ HMD Prozesstechnologie für die kommerzielle Produktion zu lizenzieren.
Genomatica entwickelt weit verbreitete Inhaltsstoffe und Materialien, die auf Biotechnologie und erneuerbaren, pflanzlichen Rohstoffen basieren, anstatt auf fossilen Rohstoffen und den damit verbundenen Verarbeitungsmethoden. Diese Materialien werden von Markenherstellern und ihren Zulieferern in beliebten Produkten von Bekleidung bis hin zu Kosmetika verwendet. Covestro bringt umfangreiches Know-how in den Bereichen Forschung, chemische Verfahrenstechnik und Anwendungsentwicklung ein. Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung alternativer Rohstoffe auf Basis der Biotechnologie bringt das globale Programm von Covestro zur Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft voran.
Im Rahmen dessen hat Covestro ein Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung zu Biotechnologie eingerichtet, um das Know-how in diesem Bereich weiter auszubauen. Biobasierte Rohstoffe und Biotechnologie gelten zudem als einer der fünf Schwerpunkte des Venture Capital (COVeC)-Ansatzes von Covestro.
"Der verstärkte Einsatz alternativer Rohstoffe, einschließlich der Nutzung von Biotechnologie, ist eine wichtige Säule unseres Ansatzes, uns vollständig auf Kreislaufwirtschaft auszurichten und sie zu einem globalen Leitprinzip zu machen", sagt der Covestro-Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilemann. "Unser Programm mit Genomatica erweitert unsere interne Forschung und Entwicklung und ist eine unserer bisher höchsten externen Investitionen in biotechnologische Forschung und Entwicklung. Das unterstreicht sowohl die Bedeutung dieses Bereichs für Covestro als auch die Ergebnisse, die damit erreicht werden können."
Rohstoffe auf Basis fossiler Quellen ersetzen
"Dieses Programm ist für uns sehr wichtig, denn die Märkte fragen verstärkt nach umweltverträglicheren Produkten auf Basis nachwachsender Rohstoffe, die genauso leistungsfähig sind wie ihre Alternativen auf fossiler Basis", sagt Dr. Thorsten Dreier, globaler Leiter der Geschäftseinheit Coatings and Adhesives bei Covestro. "Wir können die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen mit innovativer Technologie und unserer Partnerschaft verringern. Mit einem rein pflanzenbasierten HMDA können wir unser Unternehmensziel einer CO2-neutralen Produktion deutlich vorantreiben."
"Genomatica hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Portfolio an nachhaltigen Werkstoffen anzubieten, das jedem Unternehmen am Markt dabei helfen kann, den CO2-Fußabdruck seiner Produkte zu reduzieren und gleichzeitig die Leistung zu behalten, auf die sich die Kunden verlassen", sagte Christophe Schilling, der Vorstandsvorsitzende von Genomatica. "Covestro ist ein geschätzter Partner, der bei der Verbesserung der Umweltauswirkungen vieler der heute am weitesten verbreiteten Werkstoffe eine führende Rolle spielt. Gemeinsam unternehmen wir einen wichtigen Schritt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen für ein breites Spektrum von Produkten, die wir im täglichen Leben verwenden."