Beim Poker um Cognis zeichnet sich baldiges Gebot von BASF ab
(dpa-AFX) Beim Poker um den Spezialchemiekonzern Cognis zeichnet sich einem Pressebericht zufolge ein baldiges Gebot von BASF ab. Die beiden Cognis-Eigner Permira und Goldman Sachs erwarten in den kommenden Tagen ein konkretes Gebot des Chemieherstellers, wie es in einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Dienstag) unter Berufung auf das Umfeld der beteiligten Unternehmen.
Ein Börsengang von Cognis, der von den Finanzinvestoren lange Zeit ebenfalls ins Auge gefasst wurde, sei endgültig vom Tisch. Auch ein Verkauf an einen anderen Industriekonzern oder an einen weiteren Finanzinvestor sei unwahrscheinlich. Der Preis dürfte dem Bericht zufolge auf 3 bis 3,5 Milliarden Euro inklusive der knapp zwei Milliarden Euro Schulden von Cognis liegen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, dass der BASF-Aufsichtsrat ein Gebot für Cognis genehmigt habe. BASF hatte damals mitgeteilt, sich nicht zu Marktgerüchten äußern zu wollen. Auch die beiden Finanzinvestoren hielten sich offiziell bedeckt. Cognis entstand aus der früheren Chemiesparte von Henkel und gehört seit 2001 dem Finanzinvestor Permira und der Private-Equity-Sparte von Goldman Sachs.
BASF und die Cognis-Eigner hatten schon 2008 miteinander verhandelt. Damals stand Experten zufolge ein Verkaufspreis von rund drei Milliarden Euro zur Diskussion. Cognis ist ein Sonderfall in der deutschen Chemie, weil es seine Produkte auf Basis von Naturölen und -fetten herstellt. Sie werden in Kosmetika, Wasch- und Nahrungsmitteln eingesetzt. Cognis hat die Konjunkturkrise vergleichsweise gut überstanden. 2009 hatte Cognis Unternehmensangaben zufolge bei Umsätzen von 2,6 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 364 Millionen Euro erzielt.
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