Brenntag schließt Geschäftsjahr 2021 mit Rekordergebnissen ab
Ausblick 2022: Brenntag erwartet operatives EBITDA von 1,450 bis 1,550 Mrd. EUR
Brenntag SE
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Unter äußerst herausfordernden Marktbedingungen ist es Brenntag im Jahr 2021 gelungen, unsere Kunden durchgängig mit Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Das haben wir in erster Linie den langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten und den bemerkenswerten Anstrengungen und Kenntnissen unserer Mitarbeitenden zu verdanken. Unsere einzigartige globale Präsenz in 78 Ländern, unsere starke Marktstellung in den verschiedenen Industriesegmenten und unser umfassendes Produkt-Know-how waren 2021 für unseren Erfolg ausschlaggebend.“
Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete Brenntag Umsatzerlöse von 14.383 Mio. EUR. Der Rohertrag stieg gegenüber dem Vorjahr von 2.869 Mio. EUR um 19,6% auf 3.379 Mio. EUR. Mit der Steigerung des Rohertrags ging ein überproportionales Wachstum von +29,5% des operativen EBITDA auf 1.345 Mio. EUR einher. Das Ergebnis nach Steuern blieb weitestgehend stabil bei 461 Mio. EUR, obwohl das Vorsteuerergebnis hauptsächlich durch außerordentliche Aufwendungen aufgrund von Verbrauchssteuerzahlungen und Rückstellungen belastet wurde. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 2,90 EUR.
Weiterhin hervorragende Ergebnisse in beiden Geschäftsbereichen
Beide globalen Geschäftsbereiche, Brenntag Essentials und Brenntag Specialties, haben maßgeblich zu dem hervorragenden Jahresergebnis beigetragen: Dabei lag der Zuwachs des operativen EBITDA von Brenntag Specialties (+34,3%) leicht über dem von Brenntag Essentials (+28,6%), was unseren Erwartungen und Prognosen entsprach.
Brenntag Essentials, das vielfältige Industriezweige mit einem breiten Spektrum an Prozesschemikalien beliefert, verzeichnete eine starke Entwicklung und erzielte einen Rohertrag von 2.067 Mio. EUR (+16,1%). Das operative EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahr um 28,6% auf 843 Mio. EUR. Diese positive Entwicklung des operativen EBITDA wurde fast ausschließlich durch organisches Wachstum getragen und alle Segmente haben dazu beigetragen. In einem herausfordernden Umfeld konnte Brenntag die Versorgung seiner Kunden über das gesamte Jahr sicherstellen.
Brenntag Specialties, das auf Brenntags Marktstellung als weltweit größter Spezialchemikaliendistributeur aufbaut, legte 2021 ausgezeichnete Geschäftszahlen vor. Erzielt wurde ein Rohertrag von 1.283 Mio. EUR (+25,4%). Das operative EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahr um 34,3% auf 568 Mio. EUR. In allen Segmenten verlief die Entwicklung positiv, wobei die Regionen Nordamerika, Lateinamerika und EMEA maßgeblich zu diesen Zuwächsen beitrugen. Das Ergebnis wuchs hauptsächlich organisch, wurde aber auch durch die im vergangenen Jahr abgeschlossenen Akquisitionen unterstützt.
„Project Brenntag“ – schneller als geplant
Anfang 2021 wurde mit der Umsetzung von „Project Brenntag“ die erste Phase der umfassenden Transformation von Brenntag eingeleitet. Der Transformationsprozess schreitet schneller voran als geplant und hat bereits mehr als 50% der erwarteten Effekte erreicht. Seit dem Start hat „Project Brenntag“ rund 120 Mio. EUR zusätzliches operatives EBITDA generiert, das bis Ende 2023 auf 220 Millionen Euro jährlich ansteigen soll. Darüber hinaus arbeitet Brenntag weiter an der Optimierung seines weltweiten Standortnetzwerks. Von den bis 2023 etwa 100 geplanten Standortschließungen in allen Regionen wurden bisher weltweit 72 umgesetzt. Von den annähernd 1.300 Stellen, die bis 2023 strukturell wegfallen sollen, wurden seit Einführung des Programms 925 Stellen sozialverträglich abgebaut. Das neue Konzept zur Marktansprache mit eigenen Vertriebsorganisationen für die beiden globalen Geschäftsbereiche Brenntag Essentials und Brenntag Specialties ist inzwischen vollständig umgesetzt. „Project Brenntag“ wird eine starke Basis für nachhaltiges, organisches Ergebniswachstum in den kommenden Jahren schaffen. Mit dem Programm wird Brenntag seine Position als Weltmarktführer durch eine stärkere Fokussierung, die Vereinfachung der Prozesse und die Stärkung der Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten weiter ausbauen.
Brenntag treibt umfangreiche M&A-Transaktionen voran
Brenntag kann seit vielen Jahren eine beeindruckende Erfolgsbilanz strategischer Übernahmen vorweisen. 2021 erwarb Brenntag sechs Unternehmen mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 440 Mio. EUR. Dies ist die höchste Investitionssumme seit 2015. Rund 80% dieser M&A-Investitionen entfielen auf das höchst attraktive Life-Science-Segment, und hier insbesondere auf die Nahrungsmittelbranche. Besonders erwähnenswert sind die Übernahmen von Zhongbai Xingye in China und JM Swank in Nordamerika. Infolge dieser beiden Akquisitionen konnte Brenntag den weltweiten Umsatz im Nutrition-Geschäft auf rund zwei Milliarden EUR steigern. Insgesamt trugen Übernahmen 33 Millionen EUR zum operativen EBITDA 2021 bei, wobei der größte Anteil auf die 2021 abgeschlossenen Transaktionen entfiel.
Ausblick auf Geschäftsjahr 2022
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „In diesen außerordentlich schwierigen Zeiten, in denen die weltweiten Lieferketten unter massivem Druck stehen, hat das Geschäftsmodell von Brenntag einmal mehr seine Tragfähigkeit unter Beweis gestellt. Wir gehen davon aus, dass die schwierigen gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Bedingungen und die damit einhergehenden betrieblichen Herausforderungen noch länger bestehen werden. Die Lieferketten stehen nach wie vor unter extremem Druck und beeinträchtigen die Produktion und die Versorgung. Wir erwarten erst im weiteren Verlauf des Jahres eine gewisse Normalisierung der Marktbedingungen. Vor diesem Hintergrund gehen wir für 2022 von einer positiven Entwicklung des operativen EBITDA aus, wobei beide Geschäftsbereiche zu diesem Wachstum beitragen werden.“
In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet der Brenntag-Konzern, dass das operative EBITDA im Geschäftsjahr 2022 zwischen 1.450 Mio. und 1.550 Mio. EUR liegen wird. Diese Prognose beruht auf der Annahme, dass sich das Marktumfeld im späteren Jahresverlauf normalisiert. Die Prognose berücksichtigt potenzielle Effizienzsteigerungen im Zuge der „Project-Brenntag“-Maßnahmen und den Ergebnisbeitrag bereits abgeschlossener Akquisitionen. Zudem basiert sie auf der Annahme, dass die Wechselkurse stabil auf dem Niveau zum Zeitpunkt der Prognoseveröffentlichung bleiben. Wir erwarten jedoch, dass außerordentliche und nicht zuverlässig prognostizierbare Einflussfaktoren wie die COVID-19-Pandemie, die aktuelle geopolitische Entwicklung, der Druck auf die globalen Lieferketten sowie inflationäre Tendenzen und Preisvolatilität die Weltwirtschaft im Jahr 2022 weiterhin stark beeinflussen werden.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 9. Juni 2022 eine Dividendenerhöhung um 7,4% vorschlagen, was einer Dividende von 1,45 EUR je Aktie entspricht (2020: 1,35 EUR). Seit dem Börsengang 2010 ist dies nun die elfte Dividendenerhöhung in Folge. Die Ausschüttungsquote liegt bei 50% des auf die Brenntag-Aktionäre entfallenden Nettoergebnisses und folgt damit der Ausschüttungspolitik von Brenntag.