LANXESS steigert Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 deutlich
Umsatz mit 7,557 Mrd. Euro um 23,8 Prozent über Vorjahr
LANXESS
Der Konzernumsatz lag 2021 mit 7,557 Milliarden Euro um 23,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 6,104 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 17,2 Prozent auf 1,010 Milliarden Euro nach 862 Millionen Euro im Vorjahr. Damit liegt das Ergebnis innerhalb der prognostizierten Bandbreite von 1 Milliarde bis 1,05 Milliarden Euro. Vor allem die starke Nachfrage aus Kundenbranchen wie etwa der Automobil-, Bau-, Transport- und der verarbeitenden Industrie hat zu den guten Ergebnissen über alle Segmente des Konzerns hinweg beigetragen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug nach 14,1 Prozent im Vorjahr unter dem Einfluss von stark gestiegenen Kosten und Einmaleffekten nun 13,4 Prozent.
„Wir haben für 2021 ein Jahr des Wachstums angekündigt – und das haben wir allen Widrigkeiten zum Trotz abgeliefert. Die extremen Steigerungen auf der Kostenseite konnten wir weitgehend in den Markt weitergeben. Darüber hinaus haben wir inmitten der Pandemie vier Akquisitionen gestemmt und damit unser Segment Consumer Protection massiv ausgebaut. All das zeigt die Stärke und die Stabilität, die LANXESS inzwischen hat“, so Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von LANXESS.
Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft lag mit 218 Millionen Euro wie erwartet deutlich unter dem Vorjahreswert von 908 Millionen Euro. 2020 wurde aus dem Verkauf der Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta ein hoher außerordentlicher Ertrag erzielt.
Deutliches Wachstum für 2022 erwartet – Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine noch nicht berücksichtigt
Für das laufende Geschäftsjahr 2022 ist Zachert optimistisch, trotz weiter steigender Kosten. „Wir gehen in der ersten Jahreshälfte 2022 von weiteren Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen aus. Auch die weltweiten Lieferketten bleiben fragil. Trotzdem erwarten wir für dieses Geschäftsjahr erneut einen deutlichen Ergebniszuwachs.“ Allerdings sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine noch unklar. Für das erste Quartal 2022 geht LANXESS von einem Ergebnissprung aus und rechnet mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 280 bis 320 Millionen Euro (Vorjahr: 242 Millionen Euro).
Dividende soll erneut steigen
Die Dividende soll für das Jahr 2021 erneut steigen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung, die am 25. Mai 2022 virtuell stattfindet, eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorschlagen – das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von insgesamt rund 91 Millionen Euro.
Vier Akquisitionen inmitten der Pandemie
Trotz Corona-bedingt schwieriger Bedingungen hat LANXESS im Geschäftsjahr 2021 vier Akquisitionen getätigt und damit das Segment Consumer Protection deutlich gestärkt. Mit der Übernahme des französischen Biozid-Spezialisten INTACE hat der Spezialchemie-Konzern sein Angebot an Fungiziden für Papier und Verpackungen erweitert. Durch das Portfolio des Desinfektions- und Hygieneanbieters Theseo hat LANXESS sein Produktspektrum für den Wachstumsmarkt Tiergesundheit deutlich ausgebaut. Im August hat der Konzern die Akquisition des US-amerikanischen Spezialchemikalien-Herstellers Emerald Kalama Chemical abgeschlossen und ist damit zu einem der führenden Anbieter von Produkten für Aroma- und Duftstoffe aufgestiegen. Die Übernahme des Geschäftsbereichs Microbial Control vom US-amerikanischen Konzern International Flavors & Fragrances Inc. (IFF), einem der führenden Anbieter von antimikrobiellen Wirkstoffen und Formulierungen für Materialschutz, Konservierungs- und Desinfektionsmittel, hat LANXESS ebenfalls im August 2021 vertraglich vereinbart. Der Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal 2022 geplant.
Wachstum in allen Segmenten
Im Segment Advanced Intermediates konnte LANXESS die Rohstoff-Preiserhöhungen erfolgreich weitergeben. Auch aufgrund der guten Nachfrage stieg der Umsatz um 19,6 Prozent von 1,629 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,949 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 333 Millionen Euro um 7,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 309 Millionen Euro. Insbesondere hohe Energie- und Frachtkosten belasteten Ergebnis und Marge. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 17,1 Prozent daher unter der Marge des Vorjahres von 19,0 Prozent.
Das Segment Specialty Additives profitierte von der beginnenden Erholung der Luftfahrtindustrie und der guten Nachfrage aus der Bau-, Öl- und Gasindustrie. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise konnten erfolgreich weitergegeben werden. Der Umsatz erreichte 2,295 Milliarden Euro und lag damit 16,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,965 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 16,2 Prozent von 278 Millionen Euro auf 323 Millionen Euro. Gestiegene Energie- und Frachtkosten belasteten auch hier das Ergebnis. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 14,1 Prozent unverändert.
Die Geschäfte im Segment Consumer Protection entwickelten sich im gesamten Jahr sehr positiv. Dabei profitierte das Segment in hohem Maße vom Portfolio-Effekt aus der Akquisition des Unternehmens Emerald Kalama Chemical. Die neuen Spezialchemie-Geschäfte wurden zusammen mit den Benzylprodukten von Advanced Industrial Intermediates in den neu gegründeten Geschäftsbereich Flavors & Fragrances eingegliedert. Auch die Akquisition der Biozid-Unternehmen INTACE und Theseo steigerte Umsatz und Ergebnis. Der Umsatz lag auch aufgrund höherer Absatzmengen und Verkaufspreise mit 1,515 Milliarden Euro um 21,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 1,243 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg insbesondere bedingt durch hohe Energie- und Frachtkosten sowie ungeplante Anlagen-Stillstände nur um 3,4 Prozent von 266 Millionen Euro auf 275 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 18,2 Prozent nach 21,4 Prozent im Vorjahr.
Dank der erholten Nachfrage der Automobilindustrie und der Weitergabe von Rohstoffpreissteigerungen stieg der Umsatz des Segments Engineering Materials stark an. Mit 1,708 Milliarden Euro lag der Umsatz um 43,5 Prozent höher als der Vorjahreswert von 1,190 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 59,6 Prozent von 151 Millionen Euro auf 241 Millionen Euro, obwohl hohe Energie- und Frachtkosten einen negativen Effekt auf das Ergebnis hatten. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte nach 12,7 Prozent im Vorjahr nun 14,1 Prozent.