Jungselbständige haben sich noch nicht vollständig von der Corona-Krise erholt
62% der Jungselbständigen rechnen mit höherem Umsatzniveau zum Jahresende
Die Gründungstätigkeit in Deutschland im Jahr 2021 hat den Rückgang des Jahres 2020 wettgemacht und liegt mit 607.000 Existenzgründungen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Dies ergab eine Vorabauswertung des diesjährigen KfW-Gründungsmonitors. Die Beeinträchtigungen waren aber auch im zweiten Corona-Jahr spürbar. So hat die neue Blitzbefragung auf der Gründerplattform (www.gruenderplattform.de) eindeutig gezeigt: Existenzgründungen gelang im zweiten Pandemiejahr zwar etwas häufiger ein pünktlicher Start, lange Verzögerungen von über einem halben Jahr gab es aber mit 17% deutlich öfter als 2020. Während im Jahr 2020 unsichere Geschäftsaussichten und der Wegfall der Geschäftsgrundlage die häufigsten Auslöser für verzögerte Gründungen waren, so sorgten dagegen im Jahr 2021 Anpassungen der Geschäftsmodelle sowie Finanzierungsprobleme am häufigsten für die verzögerte Realisierung von Gründungen.
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Photo by Jason Goodman on Unsplash
Die Corona-Krise hat bei Jungselbständigen Spuren hinterlassen. Das zeigt sich unter anderem an ihren Umsätzen. Aktuell liegt die Hälfte derer, die vor 2020 gründeten, immer noch unter dem Umsatzniveau, das sie vor der Corona-Krise hatten. Ihre Geschäftstätigkeit hat sich also bisher nicht vollständig erholt. Insgesamt blickt die Mehrheit der Jungselbständigen (62%) jedoch optimistisch auf die Zeit bis Jahresende und geht davon aus, bis dahin ihr Umsatzniveau zu steigern.
Trotz des optimistischen Ausblicks auf die Umsatzentwicklung sieht ein Fünftel der Jungselbständigen ein erhöhtes Risiko dafür, ihre Geschäftstätigkeit bis zum Jahresende aufgrund wirtschaftlicher Zwänge aufgeben zu müssen. Vieles hängt für die Selbständigen bei dieser Einschätzung vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.
Pessimistisch stimmt die Jungselbständigen außerdem der aufgrund von coronabedingten Beschränkungen ins Stocken geratene internationale Warenverkehr. Lieferengpässe und Preissteigerungen sind dessen Folge. Der eskalierte Krieg in der Ukraine verschärft die Lage zusätzlich. Von den Engpässen sind nach eigenen Angaben 40% der Jungselbständigen und 25% der Gründungsplanungen betroffen. Die Folgen können für die Selbständigkeiten unter Umständen fatal sein. Denn höhere Preise lassen sich kaum weitergeben ohne Kunden zu verlieren und ein gestiegener Arbeitsaufwand bei der Beschaffung bedeutet weniger Zeit für die Kundenbetreuung und -gewinnung. So sehen Jungselbständige ein überdurchschnittliches Risiko der Geschäftsaufgabe aus wirtschaftlichen Zwängen.
"Für viele Jungselbständige ist die Corona-Krise wirtschaftlich weiter eine Herausforderung", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Neben den pandemiebedingten Störungen des internationalen Warenverkehrs erhöht der eskalierte Krieg in der Ukraine die wirtschaftspolitische Unsicherheit. Das Risiko, dass weitere Materialverknappungen, höhere Energiepreise und eine sich abzeichnende Konsumzurückhaltung ihren Umsatzoptimismus durchkreuzen, ist sehr hoch. Umso wichtiger ist es für sie, so flexibel wie möglich zu sein und Geschäftsmodelle bei Bedarf anzupassen - genau so, wie es viele Gründerinnen und Gründer in den letzten beiden Krisenjahren bereits getan haben."
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