Sartorius startet dynamisch ins neue Geschäftsjahr
Deutliche Zunahme der globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten
Sartorius
„Sartorius hat einen guten Start in das Jahr 2022 hingelegt. Wir haben unseren Wachstumskurs in beiden Sparten fortgesetzt und unsere Ertragsmarge trotz steigender Kosten für Logistik und Material sowie negativer Währungseinflüsse nochmals etwas erhöht. Hinsichtlich der pandemiebedingten Effekte und der Entwicklung des Auftragseingangs verzeichnen wir die erwartete Normalisierung. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist in allen Segmenten hoch, und unsere Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten kommen gut voran. Zudem konnten wir durch die Akquisitionen von Automated Lab Solutions sowie des Chromatographie-Geschäfts von Novasep die Positionierung beider Sparten stärken. Angesichts der positiven Entwicklung der ersten drei Monate und der guten Nachfragesituation bestätigen wir den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022. Allerdings haben mit Beginn des Krieges in der Ukraine die globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten nochmals deutlich zugenommen und damit die Belastung der Lieferketten sowie die Risiken aus erheblich gestiegenen Inflationsraten“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg.
Geschäftsentwicklung des Konzerns
Der Konzernumsatz legte im ersten Quartal auf Basis konstanter Wechselkurse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,4 Prozent (nominal: + 29,5 Prozent) auf rund 1.025 Millionen Euro zu. Treiber war ein starkes organisches Wachstum in beiden Sparten, während Akquisitionen knapp 2 Prozentpunkte zum Umsatzanstieg beisteuerten. Alle drei Geschäftsregionen - EMEA, Amerika und Asien | Pazifik - wuchsen wechselkursbereinigt prozentual zweistellig.
Der Auftragseingang entwickelte sich gegenüber einem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal im Rahmen der Erwartungen und erreichte 1.112 Millionen Euro (wechselkursbereinigt - 5,8 Prozent, nominal - 2,3 Prozent). Die ersten Quartale des Vorjahres waren vor allem in der Sparte Bioprocess Solutions beeinflusst von einer außergewöhnlich hohen Nachfrage im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie und einem veränderten Bestellverhalten einiger Kunden, die Aufträge weiter im Voraus platziert hatten als üblich.
Als Folge des Umsatzwachstums stieg das operative EBITDA im ersten Quartal um 32,4 Prozent auf 349 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich, trotz negativer Währungseffekte, von 33,3 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 34,1 Prozent. Mit 167 Millionen Euro fiel der maßgebliche Konzernnettogewinn um 37,5 Prozent höher aus als im Vorjahresquartal. Der bereinigte Gewinn je Stammaktie lag bei 2,44 Euro (Vorjahreszeitraum: 1,77 Euro), der bereinigte Gewinn je Vorzugsaktie bei 2,45 Euro (Vorjahreszeitraum: 1,78 Euro).
Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern
Der Sartorius Konzern ist bilanziell und finanziell weiter sehr solide aufgestellt. Zum 31. März 2022 lag die Eigenkapitalquote bei 33,1 Prozent (31. Dezember 2021: 30,2 Prozent). Der dynamische Verschuldungsgrad betrug zum Stichtag 1,4, nach 1,5 zum Jahresende 2021. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag plangemäß bei – 99 Millionen Euro, nach – 90 Millionen Euro im ersten Quartal 2021. Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz erreichte 9,4 Prozent gegenüber 10,2 Prozent im Vorjahresquartal.
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt
Zum 31. März 2022 waren bei Sartorius weltweit insgesamt 15.051 Menschen beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2021 ist die Mitarbeiterzahl damit um 1.219 gestiegen.
Geschäftsentwicklung der Sparte Bioprocess Solutions
Der Umsatz der Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika und Impfstoffen anbietet, stieg in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um wechselkursbereinigt 29,2 Prozent (nominal: + 33,4 Prozent) auf 815 Millionen Euro. Alle Geschäftsfelder haben dazu mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten beigetragen. Der nichtorganische Beitrag aus Akquisitionen betrug rund 2 Prozentpunkte.
Der Auftragseingang gab erwartungsgemäß um wechselkursbereinigt 9,8 Prozent (nominal: - 6,6 Prozent) auf 890 Millionen Euro nach. Hintergrund ist der außerordentlich hohe Wert des Vorjahresquartals, das von einem veränderten Bestellverhalten einiger Kunden, die Aufträge weiter im Voraus platziert hatten als üblich, sowie einer starken Nachfrage seitens der Hersteller von Coronavirus-Impfstoffen beeinflusst war.
Das operative EBITDA der Sparte Bioprocess Solutions stieg um 35,1 Prozent auf 293 Millionen Euro, die Marge erhöhte sich damit trotz negativer Währungseffekte auf 36,0 Prozent (Vorjahreszeitraum: 35,6 Prozent).
Geschäftsentwicklung der Sparte Lab Products & Services
Die auf Technologien für die Life-Science-Forschung und Pharmalabore spezialisierte Sparte Lab Products & Services steigerte ihren Umsatz im ersten Quartal um wechselkursbereinigt 12,4 Prozent (nominal: + 16,5 Prozent) auf 210 Millionen Euro. Knapp 1 Prozentpunkt kam aus nichtorganischem Wachstum. Besonders dynamisch entwickelte sich erneut das Produktsegment Bioanalytik. Noch etwas stärker als der Umsatz stieg der Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt 15,2 Prozent (nominal: + 19,9 Prozent) auf 223 Millionen Euro.
Das operative EBITDA der Sparte stieg um 20,1 Prozent auf 56 Millionen Euro; daraus ergibt sich trotz dämpfender Währungseffekte eine Margenerhöhung auf 26,5 Prozent (Vorjahreszeitraum: 25,7 Prozent).
Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt
Die Unternehmensleitung bestätigt den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022. Der Konzernumsatz soll sich demnach um etwa 15 Prozent bis 19 Prozent erhöhen, mit einem darin enthaltenen nichtorganischen Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen von etwa 2 Prozentpunkten. Das Unternehmen rechnet mit einer operativen EBITDA-Marge von etwa 34 Prozent in diesem Jahr.
Für die Sparte Bioprocess Solutions geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum von etwa 17 Prozent bis 21 Prozent aus. Darin enthalten ist ein nichtorganischer Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen von etwa 2 Prozentpunkten. Die operative EBITDA-Marge der Sparte soll rund 36 Prozent erreichen. Die Erwartungen für den Bereich Lab Products & Services sehen 2022 ein Umsatzwachstum von etwa 6 Prozent bis 10 Prozent vor, davon etwa 1 Prozentpunkt nichtorganischer Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen, sowie eine operative EBITDA-Marge von etwa 26 Prozent.
Die Investitionen dürften auf den Umsatz bezogen eine Quote von etwa 14 Prozent erreichen und der dynamische Verschuldungsgrad zum Jahresende bei etwa 1,1 liegen. Mögliche weitere Akquisitionen sind dabei nicht berücksichtigt.