Bayer: Sehr guter Jahresauftakt mit starkem Umsatz- und Ergebnisplus

Ausblick 2022 bestätigt – Zuversicht für das Gesamtjahr trotz Unsicherheit durch globale Krisen

10.05.2022 - Deutschland

Der Bayer-Konzern ist sehr erfolgreich ins Jahr 2022 gestartet. „Wir haben ein sehr gutes Umsatz- und Ergebniswachstum erzielt. Vor allem unser Agrargeschäft hat erheblich zugelegt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der Vorlage der Mitteilung zum 1. Quartal. „Für den weiteren Jahresverlauf sind wir trotz der hohen Unsicherheit, unter anderem in Bezug auf die Stabilität der Lieferketten und der Energieversorgung, zuversichtlich und bestätigen die im März veröffentlichte währungsbereinigte Prognose für das Gesamtjahr.“

Bayer AG

Der Konzernumsatz stieg im 1. Quartal währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 14,3 Prozent auf 14,639 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 27,5 Prozent auf 5,251 Milliarden Euro. Positive Währungseffekte wirkten sich mit 529 (Vorjahr: minus 938) Millionen Euro auf den Umsatz aus und mit 67 (Vorjahr: minus 337) Millionen Euro auf das EBITDA vor Sondereinflüssen. Das EBIT legte um 36,6 Prozent auf 4,212 Milliarden Euro zu. Darin enthalten waren per saldo Sondererträge in Höhe von 40 (Vorjahr: 15) Millionen Euro. Diese stehen im Wesentlichen in Verbindung mit der Rückstellung in Bezug auf den Rechtskomplex Glyphosat. Das Konzernergebnis stieg um 57,5 Prozent auf 3,291 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erhöhte sich um 36,3 Prozent auf 3,53 Euro.

Konzernumsatz und -ergebnis waren im 1. Quartal von den Folgen der russischen Invasion in die Ukraine nicht negativ betroffen. Geschäftlich gesehen gehören Russland und die Ukraine nicht zu den zehn wichtigsten Ländern. Insgesamt machen beide Länder rund 3 Prozent der Umsatzerlöse aus.

Der Free Cash Flow verbesserte sich um 63,2 Prozent auf minus 1,187 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zum 31. März 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 4,2 Prozent auf 34,527 Milliarden Euro, im Wesentlichen durch Mittelabflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie negative Währungseffekte.

Crop Science steigert Ergebnis um rund 50 Prozent

Im Agrargeschäft (Crop Science) erhöhte sich der Umsatz aufgrund erheblicher Preis- und Absatzsteigerungen wpb. um 21,6 Prozent auf 8,447 Milliarden Euro. Bayer legte dabei in allen Regionen prozentual zweistellig zu. Ein besonders deutliches Plus gelang bei den Herbiziden (wpb. 59,8 Prozent) und den Fungiziden (wpb. 18,6 Prozent). Erhebliche Zuwächse mit Herbiziden gab es vor allem in Nordamerika. Bei den Fungiziden fiel das Wachstum in allen Regionen prozentual zweistellig aus. Im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften stieg der Umsatz vor allem durch Preiserhöhungen in allen Regionen. Zusätzlich profitierte Bayer hier von Mengenausweitungen in den Regionen Europa/Nahost/Afrika, Lateinamerika und Asien/Pazifik. Bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften bewegte sich der Umsatz auf Vorjahresniveau (wpb. plus 0,8 Prozent), wobei das Geschäft in Nordamerika Preissteigerungen erzielte, in Lateinamerika hingegen aufgrund von geringeren Absatzmengen rückläufig war.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 49,9 Prozent auf 3,669 Milliarden Euro. Dies ist im Wesentlichen auf Preissteigerungen zurückzuführen. Zusätzlich positiv wirkten Mengenausweitungen sowie laufende Effizienzprogramme. Kostenanstiege belasteten das Ergebnis, insbesondere bei den Herstellungskosten, die im Wesentlichen auf die hohe Inflation zurückzuführen sind. Es war ein positiver Währungseffekt von 98 (Vorjahr: minus 252) Millionen Euro zu verzeichnen. Die um Sondereinflüsse bereinigte Marge stieg um 6,6 Prozentpunkte auf den Rekordwert von 43,4 Prozent; Währungseffekte wirkten mit 0,8 Prozentpunkten verwässernd.

Pharmaceuticals: Höherer Umsatz dank Eylea™, Nubeqa™ und Radiologiegeschäft

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) stieg wpb. um 2,6 Prozent auf 4,624 Milliarden Euro, wobei es in Europa/Nahost/Afrika deutlich aufwärts ging. Preisbedingte Umsatzrückgänge aufgrund von Tenderverfahren in China, insbesondere beim oralen Gerinnungshemmer Xarelto™ (wpb. minus 5,0 Prozent) und beim Krebsmedikament Nexavar™ (wpb. minus 34,7 Prozent), konnten durch Mengensteigerungen bei anderen Produkten mehr als ausgeglichen werden. Dies gelang unter anderem durch eine anhaltende Ausweitung des Geschäfts mit dem Augenmedikament Eylea™ (wpb. um 13,9 Prozent), das in einem wachsenden Marktumfeld Anteile gewann, vor allem in Europa und in China. Zudem erzielte Bayer gegenüber dem pandemiebedingt schwächeren Vorjahr Zuwächse in der Radiologie, insbesondere mit Ultravist™ (wpb. 26,4 Prozent). Das Krebsmedikament Nubeqa™ verzeichnete aufgrund einer erfreulichen Absatzsteigerung in den USA, Europa und Japan ein Umsatzplus von wpb. 61,5 Prozent. Außerdem wirkte sich die im 3. Quartal des Vorjahres begonnene Markteinführung des Medikaments Kerendia™ zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes positiv aus.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals ging um 7,3 Prozent auf 1,389 Milliarden Euro zurück. Wesentliche Faktoren dafür waren gestiegene Investitionen in künftiges Wachstum, vor allem in Marketing und Vertrieb neuer Produkte wie Kerendia™, Nubeqa™ und Verquvo™. Außerdem waren höhere Forschungs- und Entwicklungskosten gegenüber dem Vorjahresquartal zu verzeichnen, das durch die anteilige Erfassung von Erlösen von 52 Millionen Euro aus dem Verkauf eines Priority-Review-Vouchers in den USA begünstigt war. Negative Währungseffekte von 34 (Vorjahr: 57) Millionen Euro belasteten zusätzlich. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen belief sich auf 30,0 Prozent; Währungseffekte belasteten dabei mit 1,6 Prozentpunkten.

Consumer Health legt beim Ergebnis noch stärker zu als beim Umsatz

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) steigerte Bayer den Umsatz wpb. signifikant um 17,2 Prozent auf 1,512 Milliarden Euro. Diese starke Entwicklung folgt auf ein pandemiebedingt schwächeres Vorjahresquartal. Das Geschäft wuchs in allen Regionen und Kategorien. Besonders positiv wirkte sich die deutliche Erholung der Kategorie Allergie und Erkältung mit einem Umsatzplus von wpb. 38,7 Prozent aus – und das trotz der gegenüber Wettbewerbern geringeren Präsenz im Bereich Erkältung. Die Kategorie Nahrungsergänzung lieferte mit einem Wachstum von wpb. 15,4 Prozent ein weiteres hervorragendes Quartal mit Marken, die sich besser entwickelten als der Wettbewerb.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health legte um 32,9 Prozent auf 388 Millionen Euro zu. Hierzu trugen insbesondere die außerordentliche Umsatzsteigerung sowie ein aktives Preis- und Kostenmanagement bei. Hinzu kamen Einmalerträge aus dem Verkauf einer kleineren, nicht-strategischen Marke. Gegenläufig wirkten sich Investitionen in die Vermarktung innovativer Produkte aus sowie inflationsbedingte Kostensteigerungen. Es waren positive Währungseffekte von 6 (Vorjahr: minus 26) Millionen Euro zu verzeichnen. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 25,7 Prozent; Währungseffekte wirkten mit 0,3 Prozentpunkten verwässernd.

Anerkennung für Fortschritte von Bayer im Bereich der Nachhaltigkeit

Bei den Nachhaltigkeitszielen konnte Bayer gute Fortschritte erzielen. Dies belegt das Corporate Benchmark der Investoreninitiative CA100+, in dem sich Bayer zu den Unternehmen mit den besten Ergebnissen zählen kann. Gegenüber lediglich zwei grünen Indikatoren (von insgesamt zehn) im Jahr 2020, erhielt Bayer im Ende März veröffentlichten „Benchmark 2021“ sieben und damit mehr als jedes andere der 166 evaluierten Unternehmen. Auch ISS ESG, eine der weltweit führenden ESG-Ratingagenturen (Environment, Social and Governance), hat Bayer in seiner Climate Awareness Scorecard als „Climate Outperformer“ gewürdigt. ESG-Ratings werden besonders von Investoren genutzt, um die Nachhaltigkeitsleistung bewerten zu können.

Zudem hat der Vorstand beschlossen, die Fahrzeugflotte des Unternehmens weltweit auf E-Mobilität umzustellen. Dies soll so schnell wie möglich geschehen. Der konkrete Zeitplan wird dabei insbesondere durch Marktgegebenheiten und die Geschwindigkeit des Ausbaus von Ladeinfrastruktur mitbestimmt.

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