Brenntag erzielt im ersten Quartal 2022 unter außergewöhnlich herausfordernden Marktbedingungen starke Ergebnisse
Prognose trotz schwieriger Rahmenbedingungen bestätigt
Brenntag
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Unter den außergewöhnlich herausfordernden Marktbedingungen im ersten Quartal 2022 hat Brenntag starke Ergebnisse erzielt und konnte die Versorgung unserer Kunden aufrechterhalten. Beide Geschäftsbereiche haben maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen, wobei das operative EBITDA von Brenntag Specialties deutlich stärker gestiegen ist als das von Brenntag Essentials. Dies alles belegt, dass die strategische Entscheidung für unsere neue operative Geschäftsstruktur der richtige Schritt war. Dies ist ein erfreuliches Ergebnis unseres laufenden Transformationsprozesses, das uns ermutigt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.“
Im ersten Quartal 2022 erwirtschaftete Brenntag Umsatzerlöse von 4.533,1 Mio. EUR. Der Rohertrag stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 764,5 Mio. EUR um 30,8% auf 1.038 Mio. EUR. Das operative EBITDA legte gegenüber dem ersten Quartal 2021 um 48,8% zu und erreichte 463,0 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum signifikant um 155,6% und stieg von 0,63 EUR auf 1,61 EUR.
Dr. Kristin Neumann, Finanzvorständin der Brenntag SE, erklärt: „Im ersten Quartal 2022 berichten wir die besten Ergebnisse, die unser Unternehmen jemals in einem Quartal erzielt hat. Sie müssen aber auch im Kontext eines außergewöhnlichen Marktumfelds gesehen werden. Die enormen Preissteigerungen im ersten Quartal 2022 und der damit verbundene Abfluss von Working Capital haben sich negativ auf unseren Free Cashflow ausgewirkt. Wir haben jedoch weiterhin von einem guten Margenmanagement profitiert und konnten die sich bietenden Geschäftschancen nutzen, was sich in einer hohen Conversion Ratio niederschlug.“
Beide Geschäftsbereiche erzielen weiterhin starke Ergebnisse
Beide Geschäftsbereiche trugen maßgeblich zum Ergebnis des ersten Quartals bei. Die Ergebnisse bestätigen, dass es die richtige strategische Entscheidung war, eine neue operative Geschäftsstruktur mit eigenen Vertriebsorganisationen und differenziertem Steuerungsansatz für die beiden Geschäftsbereiche einzuführen. Brenntag Specialties wuchs dabei erwartungsgemäß wesentlich schneller als Brenntag Essentials. Im ersten Quartal 2022 war das Marktumfeld beider Geschäftsbereiche von hohen Energiepreisen, Lieferengpässen und einer inflationären Kostenentwicklung, vor allem beim Transport, geprägt. Unter diesen Bedingungen konnte Brenntag die Versorgung der Kunden aufrechterhalten und sich bietende Geschäftschancen nutzen.
Der Geschäftsbereich Brenntag Specialties, der auf Brenntags Marktstellung als weltweit größter Distributeur von Spezialchemikalien und Inhaltsstoffen aufbaut, legte im ersten Quartal 2022 äußerst starke Geschäftszahlen vor. Erzielt wurde ein Rohertrag von 426,2 Mio. EUR (+46,2%). Das operative EBITDA belief sich auf 215,4 Mio. EUR, was einem Plus von 76,8% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Rund 80% des Anstiegs resultieren aus organischem Wachstum. Diese starken Zahlen sind auf eine durchweg positive Entwicklung in allen Segmenten zurückzuführen, wobei vor allem Brenntag Specialties Americas und EMEA einen starken Wachstumsbeitrag leisteten. Eine besonders gute Entwicklung wurde in den Life-Science-Industrien Nutrition, Personal Care/HI&I und Pharma verzeichnet.
Auch der Geschäftsbereich Brenntag Essentials, der vielfältige Industriezweige mit einem breiten Spektrum an Prozesschemikalien beliefert, zeigte eine starke Leistung und erzielte im ersten Quartal 2022 ausgezeichnete Ergebnisse. Der Rohertrag belief sich auf 602,9 Mio. EUR (+21,9%). Das operative EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,9% auf 271,9 Mio. EUR. Alle Segmente trugen zu dieser positiven Entwicklung bei, wobei die Regionen Nordamerika und EMEA besonders hervorzuheben sind.
„Project Brenntag“ vor Plan
Das Transformationsprogramm „Project Brenntag“ macht weiterhin gute Fortschritte und ist dem Plan voraus. Seit dem Start hat das Programm bereits rund 165 Mio. EUR zusätzliches operatives EBITDA generiert; bis Ende 2023 soll der Beitrag auf 220 Mio. EUR jährlich steigen. In diesem Zusammenhang arbeitet Brenntag weiter an der Optimierung seines weltweiten Standortnetzwerks. Von den bis 2023 etwa 100 geplanten Schließungen in allen Regionen wurden bisher 76 Standorte geschlossen. Darüber hinaus wurden von den annähernd 1.300 Stellen, die bis 2023 strukturell wegfallen sollen, rund 960 Stellen sozialverträglich abgebaut.
Prognose trotz schwieriger Rahmenbedingungen bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt Brenntag seine Prognose von 1.450 Mio. bis 1.550 Mio. EUR für das operative EBITDA. Insbesondere aufgrund des Krieges in der Ukraine und seiner geopolitischen und wirtschaftlichen Folgen ist es äußerst schwierig, Voraussagen über die weiteren Entwicklungen zu treffen. Brenntag erwartet zwar eine erste starke Jahreshälfte 2022, aber die aktuelle Lage birgt große Unsicherheiten, so dass eine Prognose für die Entwicklung im zweiten Halbjahr derzeit kaum möglich ist. Brenntag geht davon aus, dass die geopolitischen, gesamtwirtschaftlichen und operativen Rahmenbedingen weiterhin sehr schwierig bleiben werden. Die diversen Herausforderungen der letzten zwei Jahre hat Brenntag aber mit großer Umsicht gemeistert. Mit seinem widerstandsfähigen Geschäftsmodell und seiner hohen Diversifizierung sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt und in der Lage, besonders schwierige Bedingungen proaktiv und vorausschauend anzugehen.