Textilrecycling neu gedacht: Innovatives chemisches Verfahren ermöglicht Upcycling von Altkleidung
TechVision Fonds I und High-Tech Gründerfonds investieren in Textilrecycling-Startup EEDEN
EEDEN
"EEDEN adressiert mit seinem Verfahren das große Problem des Baumwollmangels in der Bekleidungsindustrie. Da aktuell nur ein Bruchteil der Textilien recycelt und zu neuer Kleidung verarbeitet wird, entstehen hohe Ressourcenverluste. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Baumwolle durch die wachsende Weltbevölkerung und Trends wie Fast Fashion rasant an. Die Technologie von EEDEN begegnet diesen Entwicklungen, indem sie ein ressourcenschonendes und umweltgerechtes Textilrecycling ermöglicht", Bernhard Kugel, Geschäftsführer der Managementgesellschaft des TechVision Fonds I.
Upcycling statt Downcycling
Mit dem Verfahren von EEDEN lassen sich Alttextilien aus Baumwolle oder anderen cellulosehaltigen Fasern in Pulpe umwandeln, die als Ressource für neue Fasern wie Viskose, Lyocell, etc. dient. Bei diesem Prozess spricht man von Upcycling: Aus einem minderwertigen Ausgangsmaterial entsteht ein hochwertiges Produkt.
"Aktuell landen Altkleider, die nicht als Second-Hand-Ware verwendbar sind, vielfach im Ausland, wo sie oft unsachgemäß in der Natur deponiert oder verbrannt werden. Recycling findet im Grunde nur statt, indem Textilien zu minderwertigen Produkten wie Putzlappen oder Isoliermaterial ‚down-gecycelt‘ werden. Wir möchten das Material in einem Kreislauf halten und somit die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Celluloseprodukten bedienen", Steffen Gerlach und Reiner Mantsch, Gründer von EEDEN.
Im Vergleich zu anderen Upcycling-Verfahren ist die Technologie von EEDEN umweltschonender und gleichzeitig kosteneffizienter. Sie kommt mit deutlich reduziertem Einsatz von Chemikalien aus und verringert im Herstellungsprozess Nebenprodukte wie Salzfrachten. Da das Verfahren zudem einen im Vergleich zum Wettbewerb höheren Anteil an Fremdfasern toleriert, sind perspektivisch auch Textilien mit höheren Beimischungen an z. B. Polyesterfasern recyclingfähig.
"Die Umstellung einer linearen Wertschöpfungskette zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft erfordert tiefes Verständnis unzähliger Prozesse und technischer Details. Als Seed-Investor freuen wir uns sehr, hier ein Team zu unterstützen, das sich in den letzten Jahren ein umfassendes Verständnis der Textilindustrie erarbeitet hat und dabei bereits ein beeindruckendes Netzwerk von aktiven und potenziellen Partnern aufgebaut hat", Dr. Nik Raupp, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds.
Das Kernteam von EEDEN besteht neben den Gründern und Gesellschaftern Steffen Gerlach (CEO) und Reiner Mantsch (CTO) aus Julian Hertrampf (CMO), Tobias Börnhorst (Verfahrenstechnik) und Lennart Marx (Chemieingenieurwesen). Gemeinsam haben sie mit EEDEN bereits mehrere Startup-Wettbewerbe und Support-Programme gewonnen.
Aussichtsreiches Marktwachstum
Das Marktpotenzial für das Startup ist hoch: Mit weit über 20 Millionen Tonnen pro Jahr beansprucht die Bekleidungs- und Modeindustrie, der Kernmarkt von EEDEN, rund 60 Prozent des Gesamtbedarfs an Baumwoll- und Cellulosefasern.
"EEDEN bewegt sich in einem dynamischen Markt, der vor großen Umbrüchen steht. Die Nachfrage nach Recyclingfasern liegt schon heute deutlich über dem entsprechenden Angebot. Ständig wachsende Textilproduktion, neue Gesetzgebungen und Trends zu regionalem Sourcing und Nachhaltigkeit sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Produkten von EEDEN zukünftig weiter steigen wird", Björn Lang, Principal des TVF-Fondsmanagements.
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