Start-up nutzt Hartmetallschrott, um daraus mit Hilfe von Bakterien Nanopulver aus Wolfram herzustellen
GS Bavaria schließt siebenstellige Seed-Runde für die Skalierung von Wolframpartikeln als nachhaltiges Additiv in Verbundwerkstoffen ab
©GS Bavaria
GS Bavaria nutzt Hartmetallschrott, um daraus mit Hilfe von Bakterien Wolfram und Wolframcarbid in Form von Nanopartikeln zu erzeugen. Das Verfahren kann später auch für weitere Metalle genutzt werden. Die Nanopulver aus Wolfram, Wolframcarbid und – nach Oxidation – auch Wolframoxid werden der Kunststoffindustrie in Form von Additiven (Masterbatches) zur Verfügung gestellt. Durch Zugabe geringer Mengen von Nanomaterial können mechanische Eigenschaften von Kompositen wie Festigkeit, Zähigkeit und Abrieb drastisch verbessert werden. Dadurch können bei der Produktion von Kompositbauteilen bis zu 30% Material eingespart werden.
Sowohl durch seine Herstellung mit Hilfe von Bakterien als auch durch die sehr signifikanten Materialeinsparungen und nicht zuletzt durch die Recyclebarkeit der modifizierten Komposite, sind die Wolfram-basierten Nanomaterialen äußerst nachhaltig. Sie tragen daher zu stark verbesserter Ressourceneffizienz und reduziertem CO2-Fußabdruck bei. Weitere materialverbessernde Eigenschaften wie UV-Beständigkeit, Absorption ionisierender Strahlung und thermische Eigenschaften kommen hinzu.
Das Startup wurde 2020 in Nürnberg von Sergej Schmitke gegründet, der sich bereits seit 2016 intensiv mit Herstellung und Anwendung der Nanomaterialien beschäftigt. Vorausgegangen waren viele Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Das aktuelle Team vereint langjährige Erfahrung im Vertrieb in die Kompositindustrie mit profundem R&D-, Produktions- und Management- Knowhow.
Finanzierungsrunde ermöglicht Aufbau der Produktion
GS Bavaria hat die Herstellung der Nanopulver und der Masterbatches über viele Jahre im Labormaßstab entwickelt. Ein Teil des Investments ermöglicht den Aufbau der industriellen Produktion im Nürnberger Umland sowie die Entwicklung weiterer Produkte.
"Wolframhaltige Nanopulver – das ist unser Spezialgebiet. Und eine Besonderheit obendrein. Denn unsere Nanopulver gewinnen wir in einem einzigartigen Recyclingverfahren aus Hartmetallschrott. Auf Basis dieser Pulver entwickeln wir funktionale Additive in Form von Masterbatches, mit denen Sie die mechanischen, chemischen oder thermischen Eigenschaften Ihrer Kunststoffe drastisch beeinflussen können. Ohne die Kompromisse, die mit der Verwendung herkömmlicher Additive einhergehen", Sergej Schmitke, Gründer und CEO von GS Bavaria.
"Der Zusatz von Wolframpartikeln verbessert signifikant die Eigenschaften von Polymer-Verbundstoffen, die für alle Aspekte unseres täglichen Lebens – vom Trinkwasser bis hin zur Verkehrswende – relevant sind. GS Bavaria hat weltweit als erster ein nachhaltiges und skalierbares Verfahren für die Produktion von Wolframpartikeln entwickelt. Wir freuen uns, das Managementteam in den kommenden Jahren zu unterstützen", Dr. Maximilian Bock, Investment Manager beim HTGF.
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