Das Farbspiel der Bodenschätze
Auf der Suche nach Seltenen Erden: Dr. René Booysen erhält für ihre Explorationsforschung den L'Oréal-UNESCO-Preis für Frauen in der Wissenschaft
HZDR/HIF
Die gegenwärtige Zeit verdeutlicht, wie wichtig Rohstoffe, aber auch, wie abhängig wir von ihnen sind. Vor allem die Seltenen Erden (Rare Earth Elements, REE) sind wichtige Ressourcen für die Energiewende, die E-Mobilität und grüne Technologien. Herkömmliche Explorationsmethoden sind jedoch kostspielig, zeitaufwändig und oft nicht umweltfreundlich, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Dr. René Booysen und ihre Kollegen von der Explorationsabteilung des HIF haben einen neuartigen Ansatz entwickelt, um REE-Vorkommen aufzuspüren und zu bewerten.
„Wir setzen Drohnen mit von uns entwickelten Hyperspektralsensoren ein, um Seltene Erden an der Erdoberfläche aufzuspüren“, erzählt Booysen. „Die Sensoren können winzige Veränderungen im Infrarotlicht erkennen, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Diese charakteristischen Spektralinformationen können wir nutzen, um Gesteinsarten über ein großes Gebiet zu identifizieren und potenzielle Rohstoffvorkommen anzupeilen.“ Das sogenannte Hyperspectral Imaging (zu Deutsch: Erfassung mittels hyperspektraler Bildgebung) war auch das Thema ihrer Doktorarbeit, die sie dieses Jahr an der Universität Witwatersrand in Johannesburg (Südafrika) abgeschlossen hat.
Die UNESCO und die Fondation L'Oréal würdigen Wissenschaftlerinnen wie Booysen, um auf deren Forschung und Frauen in der Wissenschaft aufmerksam zu machen. Denn laut UNESCO-Statistik sind weltweit nur 33 Prozent der Forschenden weiblich. Die Auszeichnung hebt deshalb nicht nur die Leistung von Frauen in der Wissenschaft hervor, sondern möchte gleichzeitig Stereotypen überwinden. Der L'Oréal-UNESCO for Women in Science des South Africa National Young Talents Programme wird zum vierten Mal vergeben und will junge südafrikanische Frauen in der Wissenschaft fördern. Das Programm zeichnet insgesamt sechs talentierte Frauen für ihre Forschung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) aus.
„Ich bin begeistert, diese Auszeichnung zu erhalten, die gerade die wissenschaftliche Arbeit von Frauen hervorhebt“, freut sich die Freiberger Forscherin – ebenso wie der Wissenschaftliche Direktor des HZDR, Prof. Sebastian M. Schmidt: „Der Preis unterstreicht erneut, dass an unserem Zentrum exzellente Talente aus aller Welt arbeiten. Unsere speziellen Initiativen und Programme, mit denen wir besonders junge Frauen in der Wissenschaft fördern wollen, zeigen somit bereits Erfolge. Die Forschung von René Booysen und ihren Kolleginnen und Kollegen an unserem Helmholtz-Institut in Freiberg spielt eine zentrale Rolle, um die Herausforderung im Energiebereich zu meistern. Es freut mich außerordentlich, dass dies mit der Auszeichnung gewürdigt wird.“
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