Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie geht an Klaus Kümmerer
Vorreiter des Konzepts „Benign by Design“ wird auf dem WiFo 2023 ausgezeichnet
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Kreislauffähige Kunststoffe, Abwasserwiederverwendung und End-of-Life-Management von Solaranlagen – das sind nur einige Beispiele der Forschungsgebiete, in denen Professor Dr. Klaus Kümmerer Herausragendes für die nachhaltige Chemie geleistet hat. Außerdem hat der Preisträger mit als einer der Ersten das Konzept „Benign by Design“ etabliert, bei dem Umweltbelastungen durch gezieltes Design von Molekülen reduziert werden. In Praxisbeispielen, wie z.B. die Entwicklung von für die Umwelt unschädlicheren ionischen Flüssigkeiten sowie bei biologisch abbaubaren Antibiotika, konnte Kümmerer das Konzept erfolgreich erproben. Darüber hinaus setzt er sich engagiert dafür ein, dass nachhaltige Themen in die Ausbildung von Chemikerinnen und Chemikern integriert werden und hat entsprechende Studiengänge konzipiert und etabliert. Für seine wegweisenden Beiträge zur Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Chemie zeichnet die GDCh Kümmerer auf dem WiFo mit dem mit 7500 Euro dotierten Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie aus.
Klaus Kümmerer studierte Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen, an der er 1990 auch promovierte. 1999 erlangte er die Venia legendi für Umweltchemie und Umwelthygiene an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach seiner Habilitation wurde Klaus Kümmerer zunächst Assistenzprofessor und später Leiter der Sektion für Angewandte Umweltforschung am Universitätsklinikum Freiburg. Im Jahr 2005 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg. Von 2008 bis 2010 war er sowohl stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Umwelt und Nachhaltigkeit als auch Beauftragter für Umwelt am Universitätsklinikum Freiburg. Seit 2010 ist Kümmerer Professor für Nachhaltige Chemie und Physikalische Ressourcen an der Leuphana Universität Lüneburg und seit 2017 Direktor des Research & Education Hub am International Sustainable Chemistry Collaborative Center (ISC3). Er ist und war Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und berät regelmäßig die EU und UNEP sowie die nationale und internationale Politik in Nachhaltigkeitsfragen.
Ebenfalls auf dem WiFo wird der Preis für Biokonversion nachwachsender Rohstoffe vergeben, der 2021 von GDCh-Mitglied Prof. Dr. em. Manfred Schneider bei der GDCh eingerichtet wurde. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten junge Doktorinnen und Doktoren, deren Promotion nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Der diesjährige Preisträger ist Dr. Philipp Demling. In seiner Dissertation an der der RWTH Aachen befasst er sich mit verfahrenstechnischen Verbesserungen der fermentativen Rhamnolipid-Produktion. Dabei hat er sowohl neue Verfahren zur Vermeidung der Schaumbildung als auch neue Aufschluss- und Bioreaktorkonzepte entwickelt, mit denen sich die industrielle Anwendung verbessern würde.
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