Chemiker entwickeln neuen Ansatz zur Wasserspaltung
Photokatalytisches Verfahren ermöglicht Aktivierung des Wassers
© Christian Mück-Lichtenfeld
Diese jetzt in der Fachzeitschrift „Nature“ vorgestellte Strategie wird nach Überzeugung des Teams eine neue Tür in dem sehr aktiven Forschungsfeld der Radikalchemie öffnen. Radikale sind in der Regel besonders reaktionsfreudige Zwischenstufen. Das Team verwendet ein spezielles Zwischenprodukt – ein Phosphin-Wasser-Radikalkation – als aktiviertes Wasser. Von diesem lassen sich die Wasserstoffatome aus H2O leicht abspalten und auf ein weiteres Substrat übertragen. Die Reaktion wird durch Lichtenergie angetrieben. „Unser System bietet eine ideale Plattform, um unerforschte chemische Prozesse zu untersuchen, die das Wasserstoffatom als Reagenz in der Synthese nutzen", unterstreicht Armido Studer.
"Die Wasserstoff-Sauerstoff-Bindung in diesem Zwischenprodukt ist außerordentlich schwach, sodass eine Übertragung eines Wasserstoffatoms auf verschiedene Verbindungen möglich ist", erläutert Dr. Christian Mück-Lichtenfeld, der die aktivierten Wasserkomplexe mit theoretischen Methoden analysierte. Dr. Jingjing Zhang, die die experimentellen Arbeiten durchgeführt hat, ergänzt: „Die Wasserstoffatome des aktivierten Wassers können unter sehr milden Bedingungen in sogenannten Hydrierungsreaktionen auf Alkene und Arene übertragen werden.“ Hydrierungsreaktionen sind in der Arzneimittelforschung, in der agrochemischen Industrie und auch in den Materialwissenschaften von großer Bedeutung.
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