Evonik baut Produktionskapazitäten für Membranen zur Trennung von Gasen weiter aus
Konzern investiert mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag im österreichischen Schörfling und Lenzing
Der Wachstumskurs des Membrangeschäfts folgt klar der Strategie des Konzerns. „Wir investieren in innovative, grüne Technologien, die unseren Kunden einen überlegenen Nachhaltigkeitsnutzen bieten“, sagt Kullmann. „Die dynamische Entwicklung des Membrangeschäfts zeigt, dass die grüne Transformation im Gange ist und wir dabei eine Schlüsselrolle spielen.“ Bis 2030 will Evonik den Umsatzanteil mit Next Generation Solutions, also Produkten mit einem nachweisbar überlegenen Nachhaltigkeitsnutzen, von derzeit 43 Prozent auf mehr als 50 Prozent steigern.
Mit Membranen etwa zur Aufbereitung von Biogas oder Extraktion von Wasserstoff leistet Evonik einen wichtigen Beitrag zur Defossilierung des Energiesektors. Getrieben wird die beständig wachsende Nachfrage im Membrangeschäft vom Trend zu erneuerbaren Energien.
Das Herzstück der SEPURAN® Membrantechnologie sind feine Hohlfasern, die aus einem druck- und temperaturbeständigen Hochleistungskunststoff bestehen. Die nun geplante Kapazitätserweiterung umfasst den Bau einer zusätzlichen Hohlfaserspinnanlage sowie den Ausbau der notwendigen Infrastruktur für die Modulfertigung am Standort in Schörfling. Am benachbarten Standort in Lenzing wird zudem die Produktion des Hochleistungskunststoffs entsprechend erweitert.
„Mit der geplanten Produktionserweiterung für SEPURAN® Membranen werden in Lenzing und Schörfling rund 50 neue Arbeitsplätze entstehen“, sagt Standortleiter Jean-Marc Chassagne. „Das Investment stärkt die Bedeutung des Standortes auf den internationalen Märkten. Mit der innovativen Technologie aus Oberösterreich treibt Evonik die weltweite Transformation hin zu einer nachhaltigen Gaswirtschaft voran.“
Bei der Produktion in Schörfling am Attersee setzt Evonik bereits vollständig auf erneuerbare Energien. Ausschließlich grüner Strom aus Wind-, Wasserkraft oder Biomasse fließt in die Produktionsstätte für die SEPURAN® Membranen. Seit Anfang 2022 deckt das Spezialchemieunternehmen zudem seinen Gasbedarf zu 100 Prozent mit Biomethan aus regionaler Erzeugung. Durch den Umstieg auf eine umweltschonende Energieversorgung senkt Evonik seine direkten CO2-Emissionen in Oberösterreich um circa 5.000 Tonnen im Jahr.
Seit der Vorstellung der ersten Produkte im Jahr 2011 hat Evonik das Geschäft mit SEPURAN® Membranen stetig weiterentwickelt. Innerhalb von zwölf Jahren ist ein weltweit anerkannter Technologieführer für effiziente Gasseparation entstanden. Evonik hat bis heute alleine für den Biogasmarkt Membranen für mehr als 1.000 Referenzanlagen weltweit ausgeliefert.
Mittels SEPURAN® Hohlfasermembranen gelingt es, Gase wie Methan (CH4), Stickstoff (N2) oder Wasserstoff (H2) besonders effizient aus Gasgemischen abzutrennen. Die Vorteile der Membrantechnologie von Evonik liegen in der präziseren Trennung der Gase beziehungsweise in höherer Produktivität. SEPURAN® N2 Membranen für effiziente Stickstofferzeugung werden etwa zur Inertisierung von Flugzeugtanks eingesetzt. SEPURAN® Noble Membranen extrahieren den durch die Erdgaspipelines transportierten Wasserstoff punktuell an den H2-Abnahmestellen aus dem CH4/H2 Gasgemisch. SEPURAN® NG Membranen ermöglichen eine effiziente Erdgasaufbereitung aus Gasquellen mit hoher CO2-Konzentration. SEPURAN® Green Membranen ermöglichen eine effiziente Biogasaufbereitung aus organischen und zirkulären Substraten.