Kellerfund: Sehr seltenes Mineral entdeckt

Laboranalytik bestätigt Fund von „Humboldtin“ aus Braunkohle bei Schwandorf

19.01.2024
Kemner, LfU

Das gelbe Mineral wurde 1949 in 2,5 Metern Tiefe inmitten eines Braunkohleflözes der Mathiaszeche gefunden.

Das äußerst seltene Mineral „Humboldtin“, benannt zu Ehren des großen Naturforschers Alexander von Humboldt, wurde im Rahmen der Geo-Archiv-Digitalisierung in der Hofer Gesteinssammlung entdeckt. Dies erklärte Roland Eichhorn, der Leiter des Geologischen Dienstes im Landesamt für Umwelt (LfU) nach Abschluss der mineralogischen Untersuchungen.

Eichhorn: „Wir sind gesetzlich verpflichtet, geologische Sammlungstücke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deshalb wird unser Geo-Archiv mit Beständen aus 250 Jahren derzeit digitalisiert. Dabei gelang der Überraschungsfund.“ Das mit der Digitalisierung betraute Geo-Team stieß auf einen 75 Jahre alten Brief, in dem von dem Mineral „Humboldtin“ die Rede war, welches in der Hofer Gesteinssammlung sein soll, aber in den Katalogen nicht verzeichnet war. Die Suche begann: Schließlich wurde das Team unter den 130.000 Exponaten der Gesteinssammlung fündig. In einer kleinen Schachtel entdeckten sie haselnussgroße gelbe Bröckchen und ein Etikett mit alter Handschrift „Humboldtin aus der Mathias-Zeche bei Schwandorf“. Eichhorn: „Skepsis war angebracht. Denn bisher konnte Humboldtin weltweit nur an wenigen Stellen als winzige Kristalle gefunden werden. Erst die hauseigene Laboranalytik schuf Gewissheit.“

Mittels Röntgendiffraktometrie wurde eindeutig die Kristallstruktur von Humboldtin bestätigt. Humboldtin ist eine organische Verbindung aus Kohlenstoff, Wasser und Eisen, das die gelbe Farbe verursacht. Warum sich die gelben Knollen in der Schwandorfer Braunkohle bildeten, wird vermutlich für immer ein Rätsel bleiben. Denn der Braunkohle-Abbau ist eingestellt. Das Mineral bleibt eine bayerische Rarität.

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