Evonik muss sich notfalls von Steag in Teilen trennen
(dpa-AFX) Beim geplanten Ausstieg aus der Energiesparte Steag muss sich der Mischkonzern Evonik einem Pressebericht zufolge möglicherweise mit einer Notlösung begnügen. Interessenten haben es vor allem auf einzelne Vermögenswerte abgesehen statt wie angestrebt auf Anteile an der kompletten Steag", berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD/Montagausgabe) unter Berufung auf eine mit dem Verfahren vertraute Person. Evonik habe erst am Donnerstag die Entscheidung über die Zukunft der Sparte verschoben.
Evonik sucht der Zeitung zufolge einen Partner, der einen Minderheitsanteil an Steag erwirbt. Die Beraterbank JP Morgan habe inoffiziell den Auftrag erhalten, auch Offerten für eine Mehrheit einzuholen. Denn für die meisten strategischen Wettbewerber komme nur ein Anteil mit strategischer Kontrolle infrage, wie etwa EnBW bestätigte. Neben dem Türkei-Geschäft gebe es reges Interesse auch am Geschäft mit erneuerbaren Energien.
Evonik gehört zu drei Vierteln der RAG-Stiftung und einem Viertel dem Finanzinvestor CVC. Teile des Managements wollten an der Struktur des Mischkonzerns festhalten, so das Blatt. Dagegen dringe vor allem CVC darauf, sich zügig auf die Chemiesparte zu konzentrieren. Der Prozess der Partnersuche läuft nach Plan, zitiert die Zeitung eine Evonik-Sprecherin. Wir sind zufrieden mit der Zahl und Qualität der Angebote. CVC, JP Morgan und Rothschild hätten eine Stellungnahme abgelehnt.
Evonik ist Nachfolger des Bergbaukonzerns RAG, der wiederum aus der Ruhrkohle AG entstand. RAG übernahm 2006 die Chemiefirma Degussa, der defizitäre deutsche Steinkohlebergbau wurde abgespalten, der Rest unter neuem Namen in Evonik gebündelt.
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