Merck mit gutem Start ins Geschäftsjahr 2024

Die positive Entwicklung von Healthcare und Electronics glich den Rückgang bei Life Science zum großen Teil aus

15.05.2024

Merck ist gut ins Geschäftsjahr 2024 gestartet. Der Unternehmensbereich Healthcare entwickelte sich stark. Electronics erzielte ebenfalls ein solides organisches Umsatzwachstum, insbesondere bedingt durch die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions. Life Science verzeichnete gegenüber der hohen Vergleichsbasis des Vorjahresquartals Umsatz- und Ergebnisrückgänge.

Merck KGaA

Dank der robusten Geschäftsentwicklung im 1. Quartal 2024 und gegenüber der hohen Vergleichsbasis des Vorjahresquartals ging der Konzernumsatz lediglich um 3,3 % (organisch: ‑1,2 %) auf 5.120 Mio. € zurück. Wechselkurseffekte, insbesondere des chinesischen Renminbi, wirkten sich mit 2,0 % nachteilig auf die Umsatzentwicklung aus. Das EBITDA pre sank um 8,4 % (organisch: ‑5,2 %) auf 1.454 Mio. €. Negative Wechselkurseffekte hatten einen Einfluss in Höhe von 3,2 % auf die Ergebnisentwicklung. Die EBITDA-pre-Marge lag im 1. Quartal 2024 bei 28,4 % und das Ergebnis je Aktie pre bei 2,06 €.

„Wir sind gut ins Geschäftsjahr 2024 gestartet, und haben im ersten Quartal erste positive Impulse gesehen“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. „Erneut haben wir von unserem diversifizierten Geschäftsmodell profitiert. Im zweiten Halbjahr erwarten wir, vor allem im Unternehmensbereich Life Science, eine Beschleunigung und damit die schrittweise Rückkehr zu organischem Wachstum für Merck im Geschäftsjahr 2024.“

Life Science: Rückgang im ersten Quartal gegenüber hoher Vergleichsbasis in einem wie erwartet schwächeren ersten Halbjahr

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Life Science sank organisch um 12,6 % gegenüber der hohen Vergleichsbasis des Vorjahresquartals. Wechselkurseffekte wirkten sich mit 1,2 % negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Insgesamt ging der Umsatz von Life Science im 1. Quartal 2024 um 13,8 % auf 2.144 Mio. € zurück. Hauptgrund dafür war der weiter andauernde Abbau von Lagerbeständen bei Kunden von Process Solutions. Der Umsatz dieser Geschäftseinheit sank organisch um 19,0 %. Ein positives Signal war die Entwicklung des Auftragseingangs in Process Solutions, der sich sowohl sequenziell als auch gegenüber dem Vorjahresquartal verbesserte. Merck erwartet, dass die Kunden bis Ende des 2. Quartals 2024 ihre Ziel-Lagerbestände erreichen. Dies wird sich aber aufgrund der Herstellungs- und Lieferzeiten für von Kunden bestellte Produkte erst im zweiten Halbjahr signifikant positiv auf den Umsatz auswirken. Neben dem Lagerbestandsabbau wirkte sich auch der Wegfall der Covid-19-bedingten Nachfrage nachteilig auf die Geschäftsentwicklung von Life Science im 1. Quartal 2024 aus.

Das EBITDA pre von Life Science ging organisch gegenüber dem hohen Vorjahreswert um 30,3 % zurück und lag bei 611 Mio. €, nachdem unter anderem der Umsatz insgesamt sowie der Umsatzanteil von Produkten mit höherem Ergebnisbeitrag sank. Die EBITDA-pre-Marge des Unternehmensbereichs lag bei 28,5 %, was eine sequenzielle Steigerung gegenüber der EBITDA-pre-Marge des 4. Quartals 2023 darstellte, die 26,3 % betrug.

Healthcare: Zweistelliges organisches Umsatzwachstum der „Wave 1“-Produkte, unterstützt durch starke Entwicklung des etablierten Produktportfolios

Der Unternehmensbereich Healthcare zeigte im 1. Quartal 2024 eine starke Entwicklung in allen Geschäftseinheiten, während sich der kontinentalchinesische Markt im Vergleich zu einem von hohen Covid-19-Infektionsraten belasteten Vorjahresquartal erholte.

Der Umsatz von Healthcare stieg organisch um 10,1 %. Abzüglich negativer Wechselkurseffekte in Höhe von 2,6 % erhöhte sich der Umsatz insgesamt um 7,5 % auf 2.048 Mio. €. Die „Wave 1“-Produkte Bavencio (+14,2 %) und Mavenclad (+12,2 %) erzielten zweistellige organische Umsatzsteigerungen. Der Umsatz des Krebsmedikaments Erbitux wuchs organisch sehr stark um +19,3 % gegenüber einem in Kontinentalchina schwächeren Vorjahresquartal. Die Umsätze der Geschäftseinheiten Fertilität (+7,7 %) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie (+4,2 %) nahmen organisch ebenfalls zu.

Das EBITDA pre von Healthcare stieg organisch um 28,3 % und erreichte 708 Mio. €. Dies wurde unterstützt durch die Wiedererlangung der exklusiven weltweiten Rechte an Bavencio sowie die starke Umsatzentwicklung. Die EBITDA-pre-Marge lag bei 34,6 %.

Electronics: Positiver Jahresstart; volle Markterholung weiterhin erst in zweiter Jahreshälfte erwartet

Electronics erzielte ein solides organisches Umsatzwachstum um 6,3 %. Dies war insbesondere bedingt durch das organische Umsatzplus von 7,8 % der größten Geschäftseinheit Semiconductor Solutions. Hier wirkte sich vor allem die gestiegene Nachfrage nach bestimmten Halbleitermaterialien positiv aus. Darunter fielen unter anderem Materialien für modernste Logikchips. Da die Nachfrage in anderen Märkten jedoch zurückhaltend blieb, sieht Merck darin noch kein Signal für eine allgemeine Trendwende im Halbleitergeschäft. Auch die beiden anderen Geschäftseinheiten Display Solutions (+4,2 %) und Surface Solutions (+1,8 %) steigerten ihre Umsätze organisch. Vermindert um negative Wechselkurseffekte in Höhe von 3,2 % stieg der Umsatz von Electronics insgesamt um 3,1 % auf 928 Mio. €.

Das EBITDA pre nahm organisch um 3,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Aufgrund negativer Wechselkurseffekte von 4,2 % stand unter dem Strich bei der Ergebnisentwicklung ein leichtes Minus von 0,3 % auf insgesamt 237 Mio. €. Die EBITDA-pre-Marge von Electronics lag bei 25,5 %.

Prognose Geschäftsjahr 2024: Qualitative Prognose bestätigt mit Rückkehr zu organischem Wachstum

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Merck die Rückkehr zu organischem Umsatz- und Ergebniswachstum für den Konzern. Im Detail geht das Unternehmen von folgender Entwicklung aus, entsprechend der qualitativen Prognose aus dem März 2024:

  • Umsatz: zwischen 20,6 Mrd. € und 22,1 Mrd. €, organisch +1 % bis +5 %, Wechselkurseffekte von ‑3 % bis 0 %
  • EBITDA pre: zwischen 5,7 Mrd. € und 6,3 Mrd. €, organisch +1 % bis +7 %, negative Wechselkurseffekte von ‑4 % bis ‑1 %
  • Ergebnis je Aktie pre (EPS pre): 8,05 € bis 9,10 €

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