Batterieexperte Prof. Maximilian Fichtner erhält Wissenschaftspreis der Stadt Ulm für herausragende Forschung

„Professor Fichtner gelangen mit seiner Forschung zu elektrochemischen Energiespeichern (Batterien) mehrere wegweisende Durchbrüche und Fortschritte“

24.07.2024
Christine Liebhardt / Uni Ulm

Oberbürgermeister Martin Ansbacher (links) verliest auf dem Weinhof den Urkundentext des Wissenschaftspreises 2024, mit dem die Stadt Ulm Prof. Dr. Maximilian Fichtner ehrt

Mit seiner viel beachteten Forschung zu nachhaltigen Batteriespeichern sind Professor Maximilian Fichtner, Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, mehrere wegweisende Durchbrüche gelungen – und er hat viel zum Ausbau und zur Sichtbarkeit des strategischen Forschungsfeldes Energiewandlung und -speicherung der Universität Ulm beigetragen. Dem Chemiker gelingt es zudem, diese Themen und Aktivitäten in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und verständlich zu kommunizieren. Für sein Wirken hat Fichtner am Schwörmontag den Wissenschaftspreis der Stadt Ulm von Oberbürgermeister Martin Ansbacher erhalten.

Er hat sich ganz der Erforschung von neuartigen und leistungsfähigeren Batterien verschrieben und dabei internationale Standards gesetzt: Dafür hat Professor Maximilian Fichtner jetzt den mit 7500 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Stadt Ulm erhalten. Überreicht wurde er von Oberbürgermeister Martin Ansbacher am Montag, 22. Juli, im Rahmen der Schwörfeier auf dem Weinhof. „Professor Fichtner gelangen mit seiner Forschung zu elektrochemischen Energiespeichern (Batterien) mehrere wegweisende Durchbrüche und Fortschritte“, zitierte Ansbacher aus dem Urkundentext.

An der Universität Ulm ist Fichtner Professor für Festkörperchemie, außerdem leitet er als Direktor das Helmholtz-Institut Ulm (HIU) für Elektrochemische Energiespeicherung des Karlsruher Instituts für Technologie und der Uni Ulm. Zu seinen Durchbrüchen in diesem Feld zählt eine neue Klasse hochleistungsfähiger Speichermaterialien für Lithium-Ionen-Batterien auf der Basis ungeordneter Kochsalzstrukturen. Vor allem aber hat er auch im Bereich lithiumfreier Speicher neue Forschungsfelder begründet und mit seinem Team wichtige Durchbrüche in der Entwicklung moderner, hochleistungsfähiger Batterien auf der Basis nachhaltiger Rohstoffe erzielt und beispielsweise die erste wiederbeladbare Magnesium-Schwefel-Batterie entwickelt. „An neuen Energiespeichern auf der Basis verträglicher Rohstoffe zu arbeiten, ist eine besondere Motivation für mein Team und für mich. Daneben ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, dass man die Menschen mitnimmt und sie sachlich informiert und auf den aktuellen Stand bringt“, so Fichtner. „Dies gilt auch und insbesondere für die Elektromobilität, um die sich besonders viele Mythen ranken.“ Der Chemiker macht sich zudem um die Wissenschaftskommunikation verdient: als im gesamten deutschsprachigen Raum gefragter Experte, der gekonnt die neuesten Nachrichten über angebliche Wunderbatterien aus China einordnet und komplexe Themen der Energiespeicherung auch für Laien verständlich erklärt.

Neben seinen international beachteten Forschungsaktivitäten hat Fichtner viel zum Ausbau und zur Sichtbarkeit von Energieumwandlung und -speicherung, einem der strategischen Forschungsfelder der Uni Ulm, beigetragen. Dazu zählt insbesondere der Auf- und Ausbau der Aktivitäten am Helmholtz-Institut Ulm, der Forschungsplattform CELEST und des Exzellenzclusters POLiS. Das HIU hat sich zum führenden Batterieforschungsinstitut in Deutschland entwickelt und zählt zu den ersten Adressen weltweit im Bereich elektrochemische Energiespeicherung. Als dessen Leiter erkannte Fichtner früh die Vorteile und Chancen, die sich durch eine enge Zusammenarbeit ergeben und baute diese Kooperation zwischen KIT und Uni Ulm weiter aus. „Wir schätzen uns glücklich, eines der größten Ökosysteme in der internationalen Batterieforschung hier am Standort zu haben – und einen der angesehensten Wissenschaftler auf diesem Gebiet“, freut sich Uni-Präsident Professor Michael Weber. „Maximilian Fichtner hat außerdem die Gabe, Wissenschaft anschaulich zu kommunizieren. Wir freuen uns sehr, dass er den Wissenschaftspreis 2024 erhält.“

Der Wissenschaftspreis für die Technische Hochschule Ulm, gleichfalls dotiert mit 7500 Euro, ging an Professorin Marianne von Schwerin. In ihrer aktuellen Forschung befasst sie sich mit dem Einsatz und der Weiterentwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz in eingebetteten Systemen, zum Beispiel Photovoltaikanlagen. Sie hat zahlreiche Kooperationsprojekte mit regionalen Hochschulen initiiert und dabei neue Formate für den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer entwickelt.

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