Cognis-Eigner mit BASF prinzipiell handelseinig
(dpa-AFX) Der Verkauf des Chemiekonzerns Cognis ist einem Zeitungsbericht zufolge annähernd perfekt. Die Cognis-Eigentümer hätten sich mit dem BASF-Konzern auf den Kaufpreis und die Vertragskonditionen geeinigt, erfuhr die "Financial Times Deutschland" (Mittwoch) von mehreren mit der Transaktion vertrauten Personen. BASF mache jetzt noch die "Confirmatory Due Diligence" eine ergänzende Unternehmensanalyse, mit ein Käufer letzte Risiken ausschließen will. Mit einer Bekanntgabe des Deals sei vor Mitte Juni noch nicht zu rechnen. Am Abend war bei BASF zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Der genaue Preis für Cognis war nicht zu erfahren. Finanzchef Marco Panichi hatte aber den angemessenen Unternehmenswert vorige Woche mit etwa dem Achtfachen des jährlichen Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) beziffert. Je nach Zeitraum, den man für das Ebitda ansetzt, entspricht das 3 bis 3,5 Milliarden Euro. Cognis gehört seit 2001 der Beteiligungssparte von Goldman Sachs und dem Finanzinvestor Permira.
"BASF vergewissert sich mit der Confirmatory Due Diligence, dass nicht noch Leichen im Keller liegen, die im üblichen Verfahren nicht zu sehen sind", zitiert die Zeitung eine mit dem Deal vertraute Person. Die reguläre "Due Diligence" also die gründliche Unternehmensprüfung während eines Übernahmeverfahrens hat der Weltmarktführer aus Ludwigshafen demnach abgeschlossen.
BASF und die Cognis-Eigner hatten schon 2008 miteinander verhandelt. Damals stand Experten zufolge ein Verkaufspreis von rund drei Milliarden Euro zur Diskussion. Cognis ist ein Sonderfall in der deutschen Chemie, weil es seine Produkte auf Basis von Naturölen und -fetten herstellt. Sie werden in Kosmetika, Wasch- und Nahrungsmitteln eingesetzt. Cognis hat die Konjunkturkrise vergleichsweise gut überstanden. 2009 hatte Cognis Unternehmensangaben zufolge bei Umsätzen von 2,6 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 364 Millionen Euro erzielt.
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