Merck bekräftigt Zuversicht in Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum
Rückenwind durch robuste globale Wachstumstrends in allen drei Geschäften
Merck KGaA
„Wir haben uns vorgenommen, 2024 wieder zu wachsen – und dieses Wachstum zeigt sich bereits“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. „Darüber hinaus sind wir bestens aufgestellt, um durch Innovationen und unsere leistungsstarken globalen Talente nachhaltiges Wachstum zu erzielen.“
Innovationen als Wachstumstreiber
Merck setzt dabei auf sein diversifiziertes Geschäftsmodell, um gemäß seiner neuen Unternehmensvision Neues zu entdecken und die Menschheit voranzubringen.
Für seinen Unternehmensbereich Life Science sieht Merck unter anderem die weltweit wachsende Pipeline an komplexen Molekülen und neuartigen Modalitäten in späteren Entwicklungsphasen als wichtige Wachstumstreiber an. Zu den neuartigen Modalitäten zählen innovative Therapien wie auf viralen Vektoren basierende Zell- und Gentherapien, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (Antibody-drug Conjugates, ADCs) und mRNA-Anwendungen. Das Unternehmen verfügt in diesen Bereichen über fundiertes Fachwissen und bietet ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen an. ADCs beispielsweise verzeichnen ein bemerkenswertes Wachstum. Merck hat in den letzten Jahren seine Kapazitäten für ADCs und hochaktive Wirkstoffe (HPAPIs) deutlich vergrößert.
In Healthcare belegt Merck führende Positionen in therapeutischen Bereichen seiner Geschäftseinheiten Fertilität und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen & Endokrinologie. Dabei nutzt das Unternehmen seine breite geografische Aufstellung. Innovationen in den Bereichen Onkologie sowie Neurologie & Immunologie werden weiterhin das langfristige Wachstum antreiben. Im Juni 2024 startete das Unternehmen eine Phase-III-Studie mit Cladribin-Kapseln zur Behandlung der neurologischen Erkrankung Myasthenia gravis. Für Enpatoran, das zur Behandlung von Lupus erythematodes entwickelt wird, rechnet Merck mit den vollständigen Ergebnissen der Phase-II-Studie Anfang 2025. Für Pimicotinib zur Behandlung gutartiger Tumore der Gelenke werden die Ergebnisse der Phase-III-Studie noch in diesem Jahr erwartet. Darüber hinaus setzt das Unternehmen seine Strategie zur Entwicklung von Therapien im Bereich Onkologie um, die sich in der Frühphase befinden. Diese Strategie hat Merck während seines F&E-Updates Mitte des Jahres vorgestellt.
Im Unternehmensbereich Electronics hat sich Merck konsequent auf Lösungen für die Halbleiter- und Displayindustrie fokussiert. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden unter anderem bei der Entwicklung immer kleinerer, leistungsfähigerer und effizienterer Chips. Dadurch hilft Merck, die weltweite Nachfrage nach KI-Anwendungen und modernen Halbleitern zu bedienen. Mit der beabsichtigten Akquisition von Unity-SC erweitert Merck beispielsweise sein Portfolio um hochpräzise Metrologie-Messgeräte, um für seine Kunden die Qualität sowie den Produktionsertrag und damit die Herstellungskosten von Chips zu optimieren.
Merck verzeichnet außerdem wachsende Umsätze mit nachhaltigen Lösungen. So hat das Unternehmen sein Portfolio an nachhaltigeren Produkten im Life-Science-Bereich seit 2020 im Durchschnitt jährlich um 30% vergrößert. Zum Beispiel können Milli-Q®-Systeme zur Reinigung von Laborwasser, die die ERA™-Technologie des Unternehmens enthalten, im Vergleich zu anderen Systemen bis zu 50% Wasser einsparen.
Die Innovationskraft des Unternehmens treibt das organische Wachstum. Gleichzeitig sorgen die starke Marktposition und das stringente Kostenmanagement von Merck für eine gute Profitabilität. Merck beabsichtigt, seine Investitionsausgaben (Capex) von zurzeit ca. 1,6 bis 1,8 Mrd. € ab 2026 wieder auf einem etwas niedrigeren Niveau zu normalisieren. In den vergangenen Jahren hatte Merck seine Capex-Ausgaben deutlich erhöht, um sich etwa durch Kapazitätserweiterungen in der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion auf mittel- und langfristige Wachstumstrends vorzubereiten. Nach dem Erreichen dieser Ziele erwartet Merck jetzt ein weniger kapitalintensives Wachstum, was eine starke Cashflow-Entwicklung begünstigen wird.
Strategische Akquisitionen
Akquisitionen bleiben ebenfalls ein integraler Bestandteil der Strategie von Merck. Zum 31. Juli 2024 hat Merck Mirus Bio übernommen. Das US-amerikanische Life-Science-Unternehmen ist ein Spezialist für Transfektionsreagenzien. Sie helfen, genetisches Material in Zellen zu übertragen, und spielen eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von viralen Vektoren für Zell- und Gentherapien. Ebenfalls im Juli 2024 hat Merck zudem die Übernahme von Unity-SC angekündigt.
Für größere zukünftige Transaktionen liegt der Fokus von Merck auf dem Bereich Life Science. Das Unternehmen will außerdem die Einlizenzierung von Medikamentenkandidaten in Healthcare intensivieren. Belén Garijo sagte: „M&A bleibt eine wichtige Priorität für Merck. Und wir sind dabei diszipliniert und geduldig, um die strategische Wirkung aller Akquisitionen zu maximieren. Unser Grundsatz ist und bleibt: Das richtige Ziel zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Preis.“
Mittelfristige Erwartungen: Wachstumstrends in den Märkten intakt
Auf dem Kapitalmarkttag 2024 hat Merck die mittelfristigen Erwartungen für das Wachstum seiner drei Unternehmensbereiche leicht angepasst. Das Unternehmen ist überzeugt, dass die Wachstumschancen in seinen Märkten nach dem Übergangsjahr 2023 intakt sind. Merck erwartet im Durchschnitt ein jährliches organisches Umsatzwachstum von:
- Life Science: 7% bis 9% (vorher: 7% bis 10%) und damit weiterhin über dem Marktdurchschnitt. Hauptgrund für diese Anpassung ist die aktualisierte Sicht auf die mittelfristigen Wachstumsaussichten Chinas.
- Healthcare: leichtes Wachstum (vorher: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich). Ursache sind die vor kurzem bekannt gegebenen Rückschläge in der Entwicklungspipeline. Langfristig will das Unternehmen zu Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückkehren, auch unterstützt durch externe Innovationen.
- Electronics: 5% bis 9% und damit eine deutliche Steigerung zu den bisherigen 3% bis 6%. Das ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sich Electronics zu einem reinen Spezialunternehmen im Bereich Semiconductor und Display Solutions entwickelt hat und den Trend zur künstlichen Intelligenz ermöglicht. Merck profitiert hier von seiner einzigartigen Aufstellung als Anbieter von Halbleiterlösungen, die den hohen Anforderungen von Chips für KI-Anwendungen gerecht werden.
Merck bestätigt Prognose für Geschäftsjahr 2024
Für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt Merck seine Prognose und die Rückkehr zu profitablem Wachstum:
- Umsatz: zwischen 20,7 Mrd. € und 22,1 Mrd. € (organisch +2% bis +5%).
- EBITDA pre: zwischen 5,8 Mrd. € und 6,4 Mrd. € (organisch +4% bis +10%).
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