Unterstützung für CO2-Preise höher als erwartet
Eine LMU-Studie zeigt: Eine Mehrheit der Deutschen wäre bereit, die CO2-Bepreisung gegen eine direkte Klima-Prämie zu akzeptieren
Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), an der eine repräsentative Stichprobe von 1.100 deutschen Bürgerinnen und Bürgern teilnahm, zeigt, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung bereit wäre, höhere CO2-Preise zu akzeptieren. Entscheidend für die Akzeptanz ist, wie die dadurch erzielten Einnahmen eingesetzt werden. „Die CO2-Bepreisung ist ökonomisch das schärfste Schwert gegen den Klimawandel“, sagt Professor Klaus M. Schmidt, Inhaber des Lehrstuhls für Ökonomische Theorie der LMU. „Unsere Studie zeigt, dass eine deutliche Mehrheit einem Modell zustimmen würde, bei dem die erwarteten Einnahmen den Bürgerinnen und Bürgern direkt und in gleicher Höhe ausgezahlt werden.“
73 Prozent der Befragten für Klima-Prämie
Im Rahmen der Studie wurden fünf verschiedene Modelle der CO2-Bepreisung untersucht. Den größten Zuspruch findet demnach, wenn die Bürgerinnen und Bürger bereits bei der Einführung der CO2-Bepreisung eine für alle gleiche pauschale Zahlung erhalten, die den erwarteten Einnahmen entspricht. In der Studie stimmten unter diesen Bedingungen mehr als 73 Prozent der Teilnehmenden einer CO2-Bepreisung zu. Die Forschenden bezeichnen dieses Modell in ihrer Veröffentlichung als „Klima-Prämie“.
„Die Klima-Prämie macht sehr transparent, wie viel Geld an die Bürgerinnen und Bürger von den Einnahmen, die durch die CO2-Bepreisung generiert werden, direkt zurückfließt“, erklärt LMU-Forscher Klaus M. Schmidt. „Am wenigsten Unterstützung findet es dagegen, wenn die Einnahmen in den allgemeinen Staatshaushalt fließen.“ In der Studie stimmten diesem Modell nur 47,3 Prozent der Teilnehmenden zu.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Sustainability erschienen ist, zeigt auch, dass der Effekt der CO2-Steuer auf die Konsumentscheidungen unterschätzt wird.
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