Tarifverhandlungen in der Kunststoffverarbeitenden Industrie: Keine Einigung in der zweiten Runde
Rezession prägt die Verhandlungen
Rezession prägt die Verhandlungen
Bereits zum Auftakt der Verhandlungen am 4. Dezember 2024 hatte die Forderung der Gewerkschaft IGBCE nach 8,5% höheren Entgelten bei den Unternehmen einen “Schock” ausgelöst. In Zeiten von Sparprogrammen, Kurzarbeit, Einstellungsstopps und Personalabbau sei die Forderung in dieser Höhe nicht umsetzbar. Bei der Fortsetzung der Verhandlungen wies die Arbeitgeberseite daher jetzt auf die anhaltend schlechte Wirtschaftslage hin.
„2024 war erneut ein Rezessionsjahr: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist um 0,2% gesunken, nachdem es 2023 bereits um 0,3% zurückging. Eine solche wirtschaftliche Talfahrt gab es zuletzt vor über 20 Jahren. 2025 droht jetzt ein drittes Jahr ohne Wachstum. Wir manövrieren die KVI durch schwieriges Fahrwasser und brauchen daher einen krisengerechten Tarifabschluss”, sagt Angelika Teppe (ALMO-Erzeugnisse Erwin Busch GmbH) als Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite.
Datenlage untermauert die wirtschaftliche Misere
Die Ergebnisse der jüngsten IW-Verbandsumfrage verdeutlichen die Herausforderungen: 31 von 49 befragten Wirtschaftsverbänden bewerten die wirtschaftliche Lage ihrer Branche schlechter als vor einem Jahr. Der Ausblick bleibt pessimistisch, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Kunststoffverarbeitende Industrie steht dabei besonders unter Druck. Für 2025 werden nicht nur weitere Produktionsrückgänge, sondern auch Kürzungen bei Investitionen erwartet. „Als Zulieferindustrie schlägt die Krise in unserer Branche voll durch“, erläutert Teppe.
Keine Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern
Die Forderung nach ”tariflichen Regelungen zur Wertschätzung von Gewerkschaftsmitgliedern” lehnen die Arbeitgeber ab, da eine Besserstellung zu einer Ungleichbehandlung innerhalb der Belegschaften führen würde.
Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 4. und 5. Februar 2025 angesetzt. Die Tarifparteien treffen sich dazu in Niedernhausen.
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