Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate: 2010 wird ein schwieriges Jahr
Produktion auf dem Niveau von 2007
Die Produktion verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate ist von 7,1 Mrd. Euro im Jahr 2008 auf 6 Mrd. Euro im Jahr 2009 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 15,2 Prozent. Verglichen mit dem gesamten Maschinenbau, der einen Produktionsrückgang von knapp 25 Prozent zu verkraften hatte, ist die Teilbranche vorerst noch glimpflich davon gekommen: Ein Merkmal des verfahrenstechnischen Apparate-, Maschinen- und Anlagenbaus sind die bezogen auf den Durchschnitt des Maschinenbaus relativ langen Durchlaufzeiten. Oft vergeht von der Auftragsvergabe bis zur Auslieferung mehr als ein Jahr. Aufgrund des dadurch entstehenden Auftragsüberhangs wurden die Auswirkungen der Krise erst im Laufe des Jahres 2009 in Form von ausbleibenden Aufträgen richtig spürbar.
Nicht alle Produktgruppen rückläufig
Nicht alle Bereiche des verfahrenstechnischen Maschinen- und Apparatebaus haben sich gleichermaßen enwickelt. Die Verfahrenstechnik ist sehr heterogen, entsprechend vielfältig sind die Einsatzgebiete verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate. Parallel zur konjunkturellen Entwicklung in den Einsatzgebieten verläuft die Produktion. Passend zur vereinzelten Stilllegung kompletter Chemieanlagen verlief die Produktion von Apparaten, Maschinen und Anlagen für die chemische Industrie rückläufig. Die Hersteller von Komponenten und Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung profitieren wiederum von Konjunktur- und Umweltschutzpaketen und konnten das wertmäßige Produktionsvolumen im Jahr 2009 um 5,6 Prozent auf 850 Mio. Euro steigern. Der Anteil der Wasser- und Abwassertechnik an der gesamten Produktion verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate beträgt 14 Prozent.
Die Produktion von Apparaten, Maschinen und Anlagen für die chemische Industrie ging in 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro zurück. Bei einem Anteil von 38 Prozent an der gesamten Produktion verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate lässt sich dieser Rückgang nur schwer kompensieren.
Die Produktion von Wärmeaustauschern ging im gleichen Zeitraum um 17 Prozent auf 756,2 Mio Euro zurück. Sie hatten damit einen Anteil von 13 Prozent an der Produktion.
Außenhandel mit China läuft auf vollen Touren
Die deutschen Hersteller verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate exportieren ihre Produkte in über 150 Länder der Welt. Nach langen Jahren des stetigen Wachstums ging im Jahr 2009 der Export erstmals wieder um 14 Prozent auf vier Mrd. zurück.
Obwohl die Ausfuhren in die EU-27 um fast 20 Prozent zurückgegangen sind, bleibt die Region mit einem Ausfuhranteil von 40 Prozent größter Absatzmarkt für verfahrenstechnische Maschinen und Apparate. Die deutschen Exporte nach Ostasien (u. a. China, Republik Korea) sind um 13,3 Prozent auf 643 Mio. gestiegen. Damit ist Ostasien mit einem Anteil an den Ausfuhren von 16 Prozent mittlerweile auf Rang zwei vorgerückt, noch vor dem sonstigen Europa (13 %) und Nordamerika (7 %). Fast zwei Drittel der Ausfuhren nach Ostasien gehen allein nach China.
In der Region „Sonstiges Europa" ist Russland der bedeutendste Markt. Allerdings sind die Exporte nach dort im Jahr 2009 um 45 Prozent auf 154 Mio. gesunken.
Im Ranking der Absatzmärkte folgt der Nahe Osten mit einem Anteil an den Exporten von 7 Prozent direkt auf die USA. Die Ausfuhren in die Region blieben annähernd stabil. Größter Absatzmarkt dort ist Saudi-Arabien mit einem Anstieg der Exporte um 28 Prozent auf 102 Mio. Euro.
Ausblick
Für das Jahr 2010 erwartet der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate eine dramatische Verschlechtung - selbst wenn die Auftragslage sofort deutlich anziehen würde, wäre frühestens Ende 2010 mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in der Verfahrenstechnik zu rechnen.
Impulse aus dem Ausland kommen derzeit aus Südamerika, Zentral- und Südasien sowie aus Afrika. Auch die Bestellungen aus dem europäischen Raum haben zumindest im ersten Quartal 2010 wieder angezogen. Vom Niveau des Vorjahres sind sie aber noch weit entfernt.