Neues Verfahren zur Minderung der Stickstoffoxid-Emissionen in der Zementindustrie

Bundesumweltministerium fördert neue Anlage

30.07.2010 - Deutschland

Das Bundesumweltministerium stellt rund 4,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotprojekt der Südbayerischen Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH in Rohrdorf (Bayern) zur Verfügung. Das Unternehmen plant den Bau und Betrieb einer großtechnischen Anlage zur Minderung von Stickstoffoxid-Emissionen (NOx) nach einem neuen, umweltfreundlicheren Verfahren. Dabei ist der Katalysator im kalten, entstaubten Abgas angeordnet.

Die selektive katalytische Reduktion (SCR-Technik) ist in anderen Branchen, wie der Müllverbrennung oder in Kohlekraftwerken, bereits Stand der Technik. In der Zementindustrie wurde sie bisher auf Grund des hohen Staubgehalts im Abgas nicht eingesetzt. In Rohrdorf wird erstmalig das Verfahren der „Low Dust SCR-Technik“ angewendet. Im Ergebnis dieses Pilotprojektes wird ein Verfahren zur Verfügung stehen, um den ab 31. Dezember 2013 nach der 17. Bundes-Immisionsschutzverordnung für Neuanlagen einzuhaltenden Grenzwert für Stickstoffoxide auch bei Altanlagen zu erreichen oder sogar dauerhaft zu unterschreiten. Dieser liegt bei 200 Milligramm pro Kubikmeter (mg/m3).

Das BMU fördert daneben ein weiteres Verfahren. Bei der Schwenk Zement KG in Heidenheim-Mergelstetten (Baden-Württemberg) wird eine ebenfalls aus dem Umweltinnovationsprogramm geförderte „High Dust SCR-Anlage“ demonstriert, bei welcher der Katalysator im heißen, staubhaltigen Abgasstrom angeordnet ist.

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