M&A-Volumen in Chemieindustrie steigt deutlich
PwC-Studie Chemical Compounds: Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen klettert im ersten Halbjahr um mehr als 60 Prozent
Im zweiten Quartal gab es weltweit 244 Transaktionen, darunter 108 mit veröffentlichtem Transaktionsvolumen. Der Gesamtwert dieser Deals belief sich auf acht Milliarden US-Dollar und lag damit knapp über dem Vergleichswert des Vorjahresquartals (sechs Milliarden US-Dollar), allerdings deutlich unter den 23 Milliarden US-Dollar des ersten Quartals 2010.
„Unserer Einschätzung nach stehen im laufenden Jahr mehr Unternehmen oder Unternehmensteile zum Verkauf als 2009. Wir erwarten daher weitere Zuwächse bei Anzahl und Volumen der Transaktionen. Allerdings lassen sich sowohl Kaufinteressenten als auch Eigentümer deutlich mehr Zeit für die Prüfung möglicher Deals als vor Beginn der Finanzkrise“, kommentiert Volker Fitzner, global verantwortlicher Partner für den Bereich Chemicals im Bereich Advisory bei PwC.
Strategische Investoren dominieren
Obwohl sich die Finanzierungsbedingungen für Private-Equity-Fonds und andere Finanzinvestoren allmählich verbessern, bleibt das M&A-Geschehen von strategischen Investoren dominiert. Diese engagierten sich im ersten Halbjahr mit knapp 27 Milliarden US-Dollar, während Finanzinvestoren rund 3,5 Milliarden US-Dollar für Transaktionen bereitstellten. Ihr Anteil am Gesamtvolumen der angekündigten Deals belief sich damit wie im Vorjahr auf gut elf Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 hatten Finanzinvestoren Unternehmen und Beteiligungen im Wert von 26,5 Milliarden US-Dollar erworben. Dies entsprach einem Anteil am Gesamtvolumen von annähernd 20 Prozent.
Hohe Volumina bei internationalen Transaktionen
Bemerkenswert ist zudem der Trend zu grenzüberschreitenden Transaktionen. Im zweiten Quartal waren sieben der 23 Deals im Volumen von mehr als 50 Millionen US-Dollar international. Der Transaktionswert belief sich auf 4,5 Milliarden US-Dollar und damit auf zwei Drittel des gesamten M&A-Volumens. Knapp die Hälfte (48,5 Prozent) des gesamten Transaktionsvolumens entfiel auf Übernahmeziele in Nordamerika, gefolgt von Südamerika (17,9 Prozent), der Region Asien-Pazifik (14,8 Prozent) und Westeuropa (14,6 Prozent).
Auf der Käuferseite stellten Bieter aus Nordamerika knapp 29 Prozent des weltweiten Dealvolumens und lagen damit knapp vor Investoren aus Westeuropa (21,8 Prozent) und dem Mittleren Osten (20,5 Prozent). Der hohe Anteil dieser Region ist maßgeblich auf die angekündigte Übernahme des US-amerikanischen Agrarchemieherstellers Albaugh durch die israelische Makhteshim Agan für knapp 1,3 Milliarden US-Dollar zurückzuführen.
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