Den CO2-Ausstoß mindern durch photochemisches Recycling
1,18 Mio. Euro für die Entwicklung heterogener Photokatalysatoren
Kohlendioxidausstoß mindern mit Photokatalysator, Wasser und Licht
Um den Treibhauseffekt abzumildern, muss der weltweite Kohlendioxidaustoß schnellstmöglich vermindert werden. Dr. Jennifer Strunk und ihre Kollegen in der Technischen Chemie wollen dies erreichen, indem sie CO2 auf chemischem Wege in Stoffe umwandeln, die als Grundstoffe in der Industrie und für die Energiegewinnung in großen Mengen benötigt werden, zum Beispiel Methanol und Methan. Da diese Stoffe heutzutage aus Erdgas gewonnen werden, würde damit gleichzeitig dem Problem der schwindenden fossilen Ressourcen begegnet. Dr. Strunk hat das ehrgeizige Ziel, dies einzig und allein durch die Zugabe von Wasser und die Bestrahlung mit Licht zu erreichen, und nicht länger energieintensiv mit Wasserstoff und unter Hochdruck zu arbeiten. Damit CO2 und Wasser aber unter Lichteinstrahlung reagieren und die gewünschten Produkte gebildet werden, benötigt das Gemisch einen geeigneten Photokatalysator. Solche Katalysatoren sind heutzutage noch kaum bekannt, und so plant die Nachwuchsgruppe um Dr. Strunk die wissensbasierte Entwicklung, die Charakterisierung und das katalytische Testen verschiedenster heterogener Photokatalysatoren.
Jennifer Strunk, Jahrgang 1980, studierte von 1999 bis 2004 Chemie an der Ruhr-Universität Bochum und begann im September 2004 ihre Promotion am Lehrstuhl für Technische Chemie bei Prof. Dr. Martin Muhler. Sie wurde im März 2008 promoviert und ging anschließend als Postdoc an die University of California in Berkeley zu Prof. Alexis Bell. Hier arbeitete sie bereits mit Titandioxid-Katalysatoren, die ein vielversprechender Kandidat für das photokatalytische CO2-Recycling sind. Als gebürtige Hernerin fühlt sich Dr. Strunk dem Ruhrgebiet verbunden und ist froh, dass es ihr gelungen ist, nun mit einem eigenen Forschungsprojekt wieder an die RUB zurückzukehren.
Die BMBF-Fördermaßnahme
Die Forschungsförderung im Programm "Technologien für Nachhaltigkeit und Klimaschutz - Chemische Prozesse und stoffliche Nutzung von CO2" dient dem Erreichen der ehrgeizigen Klimaschutzziele Deutschlands. Die Forschung und Entwicklung soll in Schlüsselbereichen intensiviert werden. Besonders die chemische Industrie kann einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels leisten, indem sie neue Technologien entwickelt, die Effizienz industrieller Prozesse steigert und den Energieverbrauch senkt. Im Rahmen der Fördermaßnahme werden Nachwuchsgruppen an Universitäten und Verbundprojekte zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen unterstützt.
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