Sibur: Drei neue Produktionsstätten
Sibur plant weitere Produktionsstäten für Polystyren, Polypropylen und PVC, um die schnell wachsende Nachfrage in Russland langfristig zu befriedigen.
Das russische Außenhandelsgleichgewicht für Polymere wird sich verändern. Denn Sibur plant nach Aussage von Oleg Makarov, kommissarischer Vice President for Operations von Sibur, in den nächsten drei Jahren die Inbetriebnahme mehrerer neuer Produktionsstätten. "Sibur plant neue Polypropylen- und PVC-Fabriken, die bis 2013 fertiggestellt werden sollen und den Importbedarf Russlands verringern werden."
Ganz oben auf der Liste steht eine neue erweiterte Polystyren-Produktionsstätte, die bis Ende November 2010 die Produktion aufnehmen soll. Die Fabrik befindet sich in der Uralstadt Perm und wird 50.000 Tonnen EPS pro Jahr herstellen und damit hauptsächlich den inländischen Markt beliefern. Am gleichen Standort wird Sibur zusätzlich jährlich 220.000 Tonnen Äthylbenzen und 135.000 Tonnen Styren herstellen. Dadurch erzeugt Sibur jährlich einen Überschuss von 85.000 Tonnen Styren, der exportiert werden soll. Im Jahr 2009 kaufte das Unternehmen das Handelshaus Citco mit Sitz in Wien, das für den Verkauf nach Europa und Asien verantwortlich ist.
Als nächstes steht für Sibur eine Produktionsstätte für 500.000 Tonnen Polypropylen jährlich an, die sich derzeit im sibirischen Tobolsk im Bau befindet. Ihre Inbetriebnahme soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2012 erfolgen. Drei Fünftel der Produktion dieser Fabrik sind für den inländischen Markt bestimmt, während 40% in den Export gehen sollen. "Diese 40% - das entspricht rund 200.000 Tonnen jährlich würden wir gern in Europa absetzen", erläutert Makarov.
Im Anschluss an die PP-Fabrikwill Sibur im Jahr 2013 die Produktion eines PVC-Joint-Ventures aufnehmen, das 330.000 Tonnen im Jahr herstellen soll. Das Joint-Venture RusVinyl gehört zu gleichen Teilen Sibur und Solvin, das seinerseits ein Gemeinschaftsunternehmen von Solvay (75%) und BASF (25%) ist. "Russland fehlt es derzeit auf dem Inlandsmarkt an qualitativ hochwertigem PVC", erklärt Makarov. Die Produktionsstätte würde den Mangel und den Importbedarf verringern. Die Fabrik befindet sich in der Region Nizhny Novgorod und soll jährlich 30.000 Tonnen PVC nach dem Suspensionsverfahren und 30.000 Tonnen PVC nach dem Emulsionsverfahren herstellen. Die Produktionsstätte befindet sich neben einer Chlor-Alkali-Anlage, die 225.000 Tonnen Ätznatron jährlich herstellen wird. Das Ätznatron soll auf dem heimischen Markt vor allem in der Zellstoff- und Papierindustrie eingesetzt werden.
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