Mehr Klimaschutz durch deutlich weniger Lachgas
Bayer MaterialScience forciert nachhaltige Produktion und Prozesse
An dem Standort kommt bei der Herstellung von Salpetersäure seit kurzem das EnviNOx®-Verfahren der Firma Uhde zum Einsatz. Es wandelt das Nebenprodukt Lachgas, das wesentlich schädlicher für das Klima ist als Kohlendioxid, mittels Katalyse in Stickstoff und Wasser um.
In der für 6,5 Millionen Euro umgerüsteten Dormagener Anlage, die von dem Chemieunternehmen INEOS betrieben wird, sinken die Lachgas-Emissionen nun um 98 bis 99 Prozent. Umgerechnet bedeutet das die weitere Vermeidung von 220.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Der EnviNOx®-Reaktor ersetzt einen herkömmlichen Katalysator, der das Lachgas bereits zu einem großen Teil zersetzte.
Chlorproduktion umweltfreundlicher
Auch bei der sehr energieintensiven Produktion von Chlor setzt Bayer MaterialScience auf ein umweltschonendes Verfahren: die Sauerstoffverzehrkathoden (SVK)-Technologie. Dieses Elektrolyseverfahren wurde zusammen mit Partnern weiterentwickelt für die Herstellung von Chlor aus Kochsalz.
Am Standort Uerdingen soll dazu 2011 die erste großtechnische Anlage in Betrieb gehen. Die neue Technologie reduziert den Energieverbrauch und entsprechend die Treibhausgas-Emissionen um bis zu 30 Prozent. Bis 2020 sollen 250.000 Tonnen weniger CO2-Äquivalente ausgestoßen werden. Bereits seit 2003 setzt Bayer MaterialScience die SVK-Technologie zur energieschonenden Rückgewinnung von Chlor aus Salzsäure ein.
Eine Verringerung um 350.000 Tonnen Treibhausgas pro Jahr will das Unternehmen zudem ab 2012 durch das globale Energiemanagement-System STRUCTese® erreichen, das 2008 eingeführt worden ist. Zur Halbzeit zieht Projektleiter Dr. Johannes Eickmans eine positive Bilanz: „Wir haben bereits mehr als 150.000 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden und weltweit in 22 Anlagen im Schnitt Energiesenkungen von fünf Prozent erzielt.“
Insgesamt soll STRUCTese® bis 2012 in den 60 energieintensivsten Produktionsbetrieben umgesetzt werden und den durchschnittlichen Energieverbrauch um rund zehn Prozent senken.
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