Exxon investiert Millionen in NRW-Erdgassuche
(dpa-AFX) Mit Investitionen in Millionenhöhe geht der US-Ölkonzern Exxon in Nordrhein-Westfalen auf die Suche nach Erdgas. In der Explorationsphase rechne das Unternehmen mit einem deutlich dreistelligen Millionenbetrag, sagte der Vorstandsvorsitzende der Exxon Mobil Central Europe, Gernot Kalkoffen, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Wie hoch die Summe am Ende tatsächlich ausfalle, hänge davon aus, ob Gas in der nötigen Konzentration vorliege und sich wirtschaftlich fördern ließe. Im Erfolgsfall könnten Milliardenbetrage fließen.
Insgesamt wollen neun Unternehmen im bevölkerungsreichsten Bundesland nach Erdgas suchen. Nach Angaben des NRW-Wirtschaftsministeriums vom November vergangenen Jahres haben sich die Unternehmen auf 19 Feldern Rechte für großflächige Probebohrungen gesichert. Ob Erdgas gefördert werden könne, sei aber noch völlig unklar. Bislang wurden auch nur wenige Male Genehmigungen für Probebohrungen erteilt, zuletzt für Exxon Mobile in Minden.
Unterdessen regt sich in der Bevölkerung Widerstand gegen die geplanten Gasbohrungen. Bürgerinitiativen und besorgte Bürger vor allem im Münsterland befürchten Umweltschäden und Enteignungen. Die Bezirksregierung hatte Mitte Januar angekündigt, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Dabei geht es unter anderem auch das fast 30 Jahre alte Gesetz zum Rohstoffabbau, das Experten für möglicherweise veraltet halten. Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bergrechts im Hinblick auf Umweltschutz und Bürgerbeteiligung sollen in den kommenden Monaten erarbeitet werden.
Wie das "Handelsblatt" weiter berichtete, könnten in nordrhein-westfälischem Gestein mit einem geschätzten 2100 Milliarden Kubikmetern die zweitgrößten Erdgasvorkommen Europas schlummern. Das Bundesland würde gleich mehrfach profitieren: Es winke eine Menge Geld durch Förderabgaben, außerdem würden zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen.
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