Australien plant nun doch Emissionshandel
(dpa) In Australien soll es in Zukunft nun doch einen Handel mit CO2-Emissionen geben. Die Regierung plane ab 1. Juli 2012 einen Festpreis und drei bis fünf Jahre später den Handel mit CO2-Emissionen, sagte Labor-Premierministerin Julia Gillard am Donnerstag. «CO2-Emissionen müssen etwas kosten», sagte sie. «Wir können es uns nicht leisten, nichts für eine Zukunft mit sauberer Energie zu tun.» Die Regierung hatte erste Pläne für einen Handel auf Eis gelegt, nachdem die Klimakonferenz in Kopenhagen gescheitert war.
Australien hat eine der größten Kohleindustrien der Welt. Die Unternehmen warnen vor massiven Arbeitsplatzverlusten, wenn die Emissionen teuer werden, und üben entsprechenden Druck auf die politischen Parteien aus. Gillard hatte im Wahlkampf im vergangenen Jahr gesagt, ihre Partei plane keinen Emissionshandel. «Das ist ein Verrat an den Australiern», wetterte Oppositionsführer Tony Abbott. Er werde alles tun, um Gillards Pläne zu durchkreuzen.
Australien gehört, pro Kopf der Bevölkerung gemessen, zu den größten Klimasündern der Welt. 80 Prozent des heimischen Stroms wird mit Kohle produziert.
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