10 Jahre Nanoforschung an der Universität Basel - eine Erfolgsgeschichte

06.06.2011 - Schweiz

Vor 10 Jahren, am 1. Juni 2001, startete der Nationale Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften (NFS Nano) als einer der ersten nationalen Forschungsschwerpunkte der Schweiz. Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) initiierte Förderinstrument vernetzt die verschiedenen Forschungsinstitutionen der Schweiz im Bereich Nanowissenschaften unter der koordinativen Leitung der Universität Basel. Zweck des Forschungsnetzwerkes ist eine langfristige Förderung in diesem für die Schweiz strategisch wichtigen Wissenschaftsbereich. Von Beginn an sollen Impulse für Lebenswissenschaften, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Informations- und Kommunikationstechnologien gesetzt werden. Dank der intensiven Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen wie Physik, Chemie, Biologie und Medizin ist es der Universität Basel in den letzten zehn Jahren gelungen, den Grundstein für erfolgreiche Nanoforschung in der Schweiz zu legen und diese international an die Spitze zu führen.

Zehnjährige Erfolgsgeschichte

In den zehn Jahren seines Bestehens hat der Nationale Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften zur internationalen Sichtbarkeit der Schweizer Forschung beigetragen und so den Forschungsplatz Schweiz nachhaltig gestärkt. Aufgrund der hervorragenden Reputation konnten talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt angezogen werden. Um der anwendungsorientierten Forschung mehr Bedeutung zu geben, wurde 2006 an der Universität Basel das Swiss Nanoscience Institut (SNI) gegründet. Das SNI ging als Forschungsinitiative des Kantons Aargau und der Universität Basel aus dem NFS Nano hervor. Wichtiger Pfeiler ist dabei das 2006 ins Leben gerufene Argovia-Programm, bei dem anwendungsorientierte Nanoforschung in enger Zusammenarbeit mit der Industrie unterstützt wird. Seit Gründung des SNI können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Universität Basel, der Fachhochschule Nordwestschweiz, des Paul Scherrer Instituts in Villigen und des CSEM in Basel Fördergelder für Kooperationen mit Firmen aus der Nordwestschweiz beantragen, um ihre angewandten Forschungsprojekte näher zum Markt zu bringen.

Wechsel nach fünf Jahren

Federführend in der Startphase und beim Aufbau des NFS Nano wie auch bei der Einrichtung des SNI war Prof. Dr. Hans-Joachim Güntherodt. Mit viel Enthusiasmus und Engagement überzeugte er seine Kolleginnen und Kollegen von der Idee eines nationalen interdisziplinären Forschungsprojektes und legte so den Grundstein für das heute weltweit renommierte Swiss Nanoscience Institut. Güntherodt gab 2006 die Leitung des Programmes ab. Er ist aber heute noch Ehrenpräsident des SNI und immer noch aktiv dabei, die Faszination der Nanowissenschaften einem breiten Publikum näher zu bringen. Seit 2006 koordiniert sein Nachfolger Prof. Dr. Christian Schönenberger erfolgreich das SNI-Netzwerk. In den letzten zehn Jahren hat sich die Universität Basel als Zentrum für Nanowissenschaften international etabliert. Nanowissenschaftlerinnen und Nanowissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wie Physik, Chemie, Biologie und Medizin arbeiten hier eng zusammen, profitieren und lernen voneinander. „Wir haben in den letzten Jahren den Grundstock gelegt für erfolgreiche Forschungsprojekte, die auf verschiedenste Bereiche unseres Lebens Einfluss nehmen können“, kommentiert Schönenberger das 10-jährige Jubiläum des NFS.

Exzellente wissenschaftliche Reputation

Entscheidend für den Erfolg und das internationale Ansehen des NFS Nano und damit des SNI sind vor allem die Qualität und die Fülle der wissenschaftlichen Arbeiten, die im Laufe der letzten zehn Jahre veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden von SNI-Forscherinnen und Forschern seit Bestehen des NFS Nano mehr als 1500 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Dabei gehören einige dieser Publikationen zu den meist zitierten Schriften in dem jeweiligen Fachgebiet. Diese Forschungsarbeiten sind durchaus mit praktischen Anwendungen verbunden. In acht Fällen konnten SNI-Forscherteams basierend auf ihren Forschungsergebnissen eine Geschäftsidee entwickeln und Start-up Firmen gründen.

Ausbildung auf hohem Niveau

Wichtig für den Erfolg einer Wissenschaftsorganisation ist auch die Ausbildung junger Forscherinnen und Forscher. Um diesen Aspekt effektiv voranzutreiben, etablierte der NFS Nano 2002 an der Universität Basel den ersten interdisziplinären Nanowissenschafts-Studiengang der Schweiz, bei dem Studierende mit einem Bachelor und einem Master of Science in Nanosciences abschliessen können. Bis heute haben 102 Studierende einen Bachelorabschluss erworben. Vierundsechzig Studierende haben ihr Studium an der Universität Basel bereits mit einem Master of Science in Nanosciences beendet. Im Rahmen von Forschungsprojekten am SNI konnten in den letzten zehn Jahren 116 Doktorandinnen und Doktoranden ihre Dissertationen erfolgreich abschliessen. 237 Post-Docs forschten seit Gründung des NFS Nano auf dem interdisziplinären Gebiet der Nanowissenschaften an der Universität Basel oder bei einem der Netzwerkpartner und legten so den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere auf diesem vielversprechenden Forschungsgebiet.

Nanowelt mit speziellen Gesetzen

Die Nanowissenschaften fassen Forschungsgebiete zusammen, die sich mit Strukturen im Nanometerbereich befassen. Die Vorsilbe „Nano“ hat ihren Ursprung im Altgriechischen (nannos = der Zwerg) und bedeutet bei Masseinheiten den Milliardsten Teil. Nanowissenschaftlerinnen und Nanowissenschaftler bewegen sich also in einer Welt, in denen die Akteure nur Milliardstel Meter gross sind. In dieser Welt des Kleinen dreht sich alles um einzelne Atome und Moleküle. Es herrschen hier andere Gesetze als im sichtbaren Bereich. Nanowissenschaftler und Nanotechnologen versuchen mit ihrer Forschung diesen Gesetzen auf den Grund zu gehen und sie für technische Anwendungen zu nutzen. In der Nanowelt verschmelzen auch die klassischen Fachrichtungen wie Physik, Chemie, Biologie und Medizin. Es sind interdisziplinäre Teams, die Nanowissenschaften betreiben und neue Technologien voranbringen.

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