Bayer will Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung in Deutschland bis Ende 2015 verlängern

Maßnahmen für mehr Wachstum und Innovation werden wie geplant umgesetzt

12.07.2011 - Deutschland

Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Bayer AG haben sich in einer gemeinsamen Erklärung darauf verständigt, die derzeit bis Ende 2012 in Deutschland geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis Ende 2015 vorzeitig verlängern zu wollen. Erklärtes Ziel ist es, die entsprechenden Verhandlungen noch im laufenden Jahr zum Abschluss zu bringen. Damit soll der bewährte Weg fortgesetzt werden, bei notwendigen Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Beschäftigung weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und stattdessen auf die Nutzung innovativer sozialverträglicher Instrumente zurückzugreifen.

„Bayer bekennt sich mit erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Sachanlagen klar zum Standort Deutschland. Dazu gehört auch eine langfristige und nachhaltige Sicherung von Beschäftigung in den Konzernunternehmen und an den Standorten“, sagte Dr. Richard Pott, Vorstand und Arbeitsdirektor der Bayer AG. Um den Herausforderungen aus der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken, werde das Unternehmen auch zukünftig an den hohen Ausbildungsanstrengungen festhalten und Ausgebildete sowie Hochschulabsolventen einstellen. „Wir wollen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayer-Gesellschaften Planungssicherheit schaffen. Deswegen setzen wir uns für eine frühzeitige Verlängerung der Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung ein“, sagte Bayer-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas de Win.

In der gemeinsamen Erklärung wird auch festgestellt, dass zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Kostenstrukturen auf Marktniveau ebenso Voraussetzung sind wie die verstärkte Ausrichtung der Arbeitsbedingungen auf Flexibilität und Mobilität. Für einen dauerhaften geschäftlichen Erfolg des Konzerns sei es erforderlich, kontinuierlich und schnell auf neue Herausforderungen und veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Sollte dies Personalanpassungen erforderlich machen, werden die Betriebsparteien gemeinsam Lösungen entwickeln. Nur wenn nach gemeinsamer Prüfung aller Möglichkeiten keine nachhaltigen wirtschaftlichen Lösungen – bei vergleichbaren Leistungen – erreichbar sind, kann es im Konzern als letztes Mittel auch zur Verlagerung von Aufgaben in neue Gesellschaften, auch über Landesgrenzen hinweg, oder zur Aufgabe von Leistungserbringungen kommen.

Projekte kommen gut voran

Unterdessen macht Bayer bei der Fokussierung seiner Ressourcen auf Wachstum und Innovation große Fortschritte. Das Unternehmen hatte im November 2010 eine Initiative angekündigt, in deren Rahmen ab 2013 weltweit 800 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden sollen. Davon soll rund die Hälfte reinvestiert werden: in Forschung und Entwicklung, die Vermarktung neuer Produkte sowie in den Ausbau der Aktivitäten in den Schwellenländern. Die notwendigen Mittel werden über effizientere Prozesse und Strukturen aufgebracht sowie über Einsparungen, die auch eine Reduktion von Arbeitsplätzen zur Folge haben. Unter anderem ist der sozialverträgliche Abbau von rund 1.700 Stellen in Deutschland vorgesehen. „Wir kommen mit den Projekten gut voran und stehen mit den Arbeitnehmervertretern in einem konstruktiven Dialog“, so Pott.

Im Rahmen dieser Initiative sollen auch die Service-Gesellschaften und die Konzern-Verwaltung schlanker werden. In diesen Bereichen ist in Deutschland ein Abbau von insgesamt rund 700 Arbeitsplätzen vorgesehen. Rund 300 Stellen – davon auch einige in den Teilkonzernen – sind in den kommenden Jahren im Bereich Accounting (Rechnungswesen) betroffen. Die Accountingfunktionen werden neu ausgerichtet mit dem Ziel, den Bereich flexibler, effizienter und international wettbewerbsfähig aufzustellen. Bayer Technology Services wird die Strukturen der Service-Gesellschaft im Rahmen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung bedarfsgerecht ausrichten und in diesem Rahmen auch rund 200 Funktionen abbauen. Dies soll durch Nutzung von Pensionierungen, Fluktuation und durch übliche Wechsel von Beschäftigten in die Teilkonzerne erfolgen. Etwa 60 Stellen entfallen darüber hinaus in der Konzernzentrale in Leverkusen.

Vorstand und Gesamtbetriebsrat haben sich des Weiteren in der gemeinsamen Erklärung auf Grundsätze der geplanten Übertragung einiger IT-Infrastruktur-Dienstleistungen von Bayer Business Services auf einen externen Anbieter verständigt. Dabei soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Orientierungszeit von drei Jahren angeboten werden. Zur Klärung der Details werden unverzüglich Gespräche aufgenommen.

Wie bereits bekannt, sollen darüber hinaus bei HealthCare in Deutschland insgesamt rund 700 Stellen entfallen und bei CropScience ca. 300 Stellen. Die Verteilung des Stellenabbaus auf die deutschen Standorte steht noch nicht im Detail fest.

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