Chemiestudiengänge weiterhin beliebt

14.07.2011 - Deutschland

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) hat in diesem Jahr die statistischen Daten 2010 zu den Chemiestudiengängen in Deutschland veröffentlicht. Die Anfängerzahlen in Chemie (5240) , Wirtschaftschemie (158) und Biochemie (1183) sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen, in der Lebensmittel-Chemie unverändert geblieben (457), an Fachhochschulen jedoch gesunken (1144).

In allen Studiengängen hat die Zahl der Bachelor- und Master-Abschlüsse zugenommen. Jedoch ist die Zahl der Master-Abschlüsse noch geringer als die der bestandenen Diplomprüfungen. Zählt man Master- und Diplom-Abschlüsse an Universitäten zusammen, sind die Absolventenzahlen in Chemie und Biochemie im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Das gilt auch für die Fachhochschulen, wenn man hier die Zahl der Diplome und der Bachelor- Abschlüsse addiert. Allerdings schließen nach den vorliegenden Daten viele FH-Absolventen ein Master-Studium an, so dass der Bachelor- Abschluss nur bedingt mit dem bisher an den Fachhochschulen vergebenen Diplom-Abschluss (FH) verglichen werden kann. Auch in der Lebensmittelchemie wurden erstmals Bachelor-Abschüsse gemeldet, die Zahl der Diplom- bzw. Staatsexamen-Abschlüsse ist hier zurück-gegangen.

Im Chemiestudiengang stieg die Zahl der Promotionen wie in den Vorjahren weiter an. Die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Anzahl ausländischer Doktoranden und damit auch Promotionsabsolventen blieb in absoluten Zahlen gesehen auf hohem Niveau. Die Promotionsdauer lag im Bereich des Vorjahres bei 3,5 bis 4 Jahren.

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Bachelor/Master-Absolventen die Universität mit einem Bachelor- bzw. Masterabschluss verlassen. Fast alle Bachelor-Absolventen in Chemie oder Biochemie schlossen ein Master-Studium an und über 90 Prozent der Master-Absolventen begannen eine Promotion. An Fachhochschulen schloss über die Hälfte der Bachelor-Absolventen ein Master-Studium an.

Die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise zeigten sich 2010 darin, dass weniger Absolventen eine unbefristete Anfangsposition in der Industrie fanden und mehr promovierte Absolventen zunächst eine befristete Stelle an der Hochschule oder Industrie annahmen als in den Vorjahren. Bei den FH- Absolventen dagegen lag der im Vorjahr deutlich höhere Wert stellensuchender Absolventen 2010 wieder im normalen Bereich.

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