Bayer MaterialScience: Clevere Technologie erhöht Energieeffizienz

Neuer industrieller Herstellungsprozess: deutlich geringerer Stromverbrauch, starke Reduzierung der CO2-Emissionen

02.08.2011 - Deutschland

Bayer MaterialScience will mit der Einführung eines neuen industriellen Herstellungsprozesses den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen erheblich senken. Im Chempark Krefeld-Uerdingen wurde jetzt eine Demonstrationsanlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen Chlor in Betrieb genommen. Die dabei verwendete Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie ist in die neue Elektrolysetechnologie von Uhde/UHDENORA eingebaut. Die Kombination der beiden Technologien wurde in den vergangenen acht Jahren bei Bayer in Leverkusen entwickelt. Soweit der großtechnische Testbetrieb in den kommenden zwei Jahren erfolgreich verläuft, will Bayer seine Chlorproduktion schrittweise umrüsten. Zudem wollen die Unternehmen das neue Verfahren auch dem Weltmarkt anbieten. Große deutsche Chlorproduzenten haben bereits Interesse bekundet, ebenso Firmen in der Region Asien/Pazifik.

"Die Verbesserung der Energieeffizienz in den Herstellungsprozessen der chemischen Industrie kann den Stromverbrauch in Deutschland wie in der Welt erheblich reduzieren", sagt Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von Bayer MaterialScience. "Das Thema Energieeffizienz kommt in der aktuellen Diskussion vielfach zu kurz. Die Politik konzentriert sich momentan zu sehr auf die Stromgewinnung. Sie sollte ihr Augenmerk verstärkt auch auf die Frage richten, wie man den Stromverbrauch mit vergleichsweise geringem Aufwand deutlich senken kann."

In Modellrechnungen sind Experten zu dem Ergebnis gekommen, dass bei flächendeckender Umsetzung der Bayer- mit der Uhde/UHDENORA-Technologie allein in Deutschland eine Strommenge eingespart würde, wie sie zur Versorgung einer Großstadt wie Köln benötigt wird. Das entspricht der Leistung eines 700-Megawatt-Kraftwerks.

Patrick Thomas fordert die Politik auf, nicht nur die Entwicklung von energieeffizienten Produktionsprozessen zu fördern, sondern auch die breite Umsetzung solcher Technologien in der Industrie aktiv zu unterstützen. Thomas: "Mit den richtigen Anreizen wären hier in kurzer Zeit gewaltige Energieeinsparungen möglich. Als Vorreiter könnte Deutschland in Sachen Energieeffizienz Zeichen setzen."

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