Trevira: Verkauf abgeschlossen

Sinterama & Indorama Ventures haben das Ruder übernommen

30.09.2011 - Deutschland

Die Übernahme des Polyesterherstellers Trevira durch das Konsortium von Indorama Ventures PCL (Thailand) und Sinterama (Italien) ist perfekt. Nachdem die zuständigen Kartellbehörden in Brüssel und in der Türkei grünes Licht gegeben haben, ist am 01.07.2011 der Eigentümerwechsel endgültig erfolgt. Der Vertrag mit Wirtschaftsprüfer Werner Schneider über den Erwerb des Unternehmens war von den beiden Investoren im Februar 2011 unterzeichnet worden, stand aber noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

Alle Beteiligten äußerten sich zufrieden mit dem Abschluss der Übernahme.
„Trevira ist ein Traditionsunternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern und einem hohen Zukunftspotenzial“, erklärte Schneider. Bei einem Unternehmensverkauf gehe es immer auch um Menschen und um die Bewahrung von Know-how. Der Verkauf an das Konsortium aus strategischen Investoren mit einem direkten Bezug zur Textilbranche  ermögliche die besten Chancen für eine nachhaltige Weiterentwicklung.
Trevira Aufsichtsratsmitglied Hans-Joachim Becker, der Schneider im Verkaufsprozess maßgeblich unterstützt hatte, sieht diese Übernahme ebenfalls positiv: „Die neuen Eigentümer sind eine Garantie für Kontinuität.“

Trevira Geschäftsführer Klaus Holz dankte Schneider für seinen Einsatz für das Unter-nehmen während der letzten beiden Jahre. Er lobte Schneiders vertrauensvolle enge Zusammenarbeit mit Trevira sowie seine Unterstützung der wichtigen Restrukturierungsmaßnahmen. Es sei Schneiders erklärtes Ziel gewesen, Investoren zu finden, die Trevira eine Basis für langfristige Profitabilität bieten können und auch die Bereitschaft mitbringen, Investitionen in den Ausbau des Geschäfts und der Marke zu unterstützen. „Wir freuen uns, dass nun endlich alle Formalitäten erledigt sind und dass wir uns jetzt gemeinsam mit unseren neuen Eigentümern voll auf unser Geschäft konzentrieren können“, so Holz. Man wolle nun rasch die Details für die zukünftige strategische Ausrichtung erarbeiten, wobei aber unverändert der Ausbau des Geschäfts mit Spezialfasern und -filamentgarnen im Fokus stehen werde.

Der designierte zukünftige Aufsichtsratsvorsitzende der Trevira GmbH und CEO der von den neuen Eigentümern gegründeten Dachgesellschaft Trevira Holdings GmbH, Paolo Piana, äußerte sich zu den Plänen der neuen Eigentümer: „Die wichtigsten Aufgaben werden darin bestehen, wieder eine globale Vision und globalen Anspruch aufzubauen sowie Wettbewerbsfähigkeit, Marktführerschaft und eine Vorreiterrolle bei Innovation und Qualität zu erreichen. Die Zufriedenheit unserer Kunden, ihr Erfolg mit unseren Produkten und ihr Stolz darauf, unsere Partner zu sein, müssen unser vorrangiges und einziges Ziel sein.“

„Ich freue mich sehr darüber, dass Trevira Mitarbeiter mit ihren Kenntnissen und Kompetenzen zu unserem Wachstum beitragen werden“, meint Aloke Lohia, Group CEO von IVL. „Im Gegenzug hoffen wir, der Marke Trevira weltweite Anerkennung für Qualität und Innovation zu verschaffen und sicherzustellen, dass das Geschäft mithilfe der Synergien des umfassenden Netzwerkes, das wir und unser Partner Sinterama besitzen, weiter wächst.“

Robert Gregan übernimmt Vorsitz der Geschäftsführung

Wie angekündigt, kommt Robert Gregan (46) jetzt als CEO zu Trevira. Er wird das Unternehmen gemeinsam mit Klaus Holz leiten, der seit Januar als Geschäftsführer fungiert. Gregan verbrachte einen Großteil seiner Karriere in verschiedenen Unternehmen der Chemiefaserindustrie. Für ihn bedeutet der Start bei Trevira eine Rückkehr zu den Wurzeln: Er hatte seine Karriere in der ehemaligen Hoechst AG begonnen. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft war er dort in verschiedenen Funktionen und Bereichen, darunter auch in der Fasersparte tätig. Anschließend leitete er Business Lines bei den Faserherstellern KoSa und Invista, war CEO von Kelheim Fibres und Dolan sowie Leiter der Business Unit Non Wovens bei Lenzing. Zuletzt war er als Berater selbständig.Er freue sich auf den Start bei Trevira, so Gregan. „Nachdem ich die Akquisition über die vergangenen zehn Monate begleitet habe und schon einen guten Einblick bekommen konnte, geht es jetzt um die schrittweise Umsetzung der Projekte, gemeinsam mit der Belegschaft und dem Managementteam. Viele gute und wichtige Schritte sind durch meine Vorgänger und das erfahrene Team eingeleitet, jetzt geht es darum, Trevira für künftige Krisen zu stärken. Auf diese Herausforderung freue ich mich und ich bin sicher, wir werden gemeinsam unsere Ziele erreichen.“ 

Geschäft im ersten Halbjahr mit guter Auslastung

Das Geschäft in den ersten sechs Monaten dieses Jahres verlaufe zufrieden stellend und plangemäß, teilte das Unternehmen mit. Die Situation auf den Rohstoffmärkten sei nach wie vor eine große Herausforderung für alle nachgelagerten Stufen, aber die Kapazitäten seien gut ausgelastet. Die Nachfrage in den meisten Marktsegmenten bewege sich nach wie vor auf hohem Niveau; vor allem Heimtextilien und der Hygienebereich zeigen weiterhin eine positive Tendenz.

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