Verbraucherzentrale: Verdeckte Preiserhöhungen bei Waschmitteln
(dpa) Mehrere Waschmittelhersteller haben in den vergangenen Monaten nach einer Analyse der Hamburger Verbraucherzentrale verdeckt und nahezu zeitgleich ihre Preise erhöht. Bei 18 von 24 untersuchten Waschmitteln sei die Füllmenge von 45 auf 40 Waschladungen reduziert worden, der Preis aber unverändert geblieben. Das entspreche einer Preiserhöhung von 12,5 Prozent, teilte die Verbraucherzentrale am Montag in Hamburg mit.
Die Produkte stammten von vier verschiedenen Herstellern. Die Verbraucherschützer hegen den Verdacht einer illegalen Absprache und haben das Bundeskartellamt unterrichtet. Ein Sprecher des Amtes sagte in Bonn, Hersteller von Waschmitteln seien schon seit längerer Zeit im Fokus der Kartellbehörden. Zu den aktuellen Vorwürfen der Verbraucherzentrale wollte er keine Stellungnahme abgeben.
Zu den Marken mit geringerer Füllmenge gehörten mit Persil, Spee, Ariel, Meister Proper, Dash, dalli oder Sunil die wichtigsten Waschmittelsorten in Deutschland. Procter & Gamble erklärte, von einer versteckten Preiserhöhung könne nicht die Rede sein, auch wenn die Verbraucherzentrale diesen Vorwurf seit Jahren gebetsmühlenartig wiederhole. Der Inhalt sei in jedem Fall deutlich auf der Verpackung angegeben. In diesem Fall handelt es sich um einen prominenten Hinweis «Neue Größe» in unmittelbarer Nähe der Angabe der Anzahl an Waschladungen. Zudem würden die Preise vom Handel festgelegt.
Die Hamburger Verbraucherzentrale untersucht bereits seit Jahren verdeckte Preiserhöhungen durch Veränderungen der Packungsgröße. Die Mogelpackungsliste der Verbraucherschützer ist gegenwärtig rund 400 Artikel lang und enthält neben Waschpulver auch Getränke, Süßigkeiten, Kosmetikartikel und Fertiggerichte.
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