Kleine Messzelle mit großer Wirkung
Wissenschaftler entwickeln elektrochemische Mikromesszelle für die Batterie der Zukunft
Am Fachbereich Chemie der Philipps-Universität Marburg wurde in der Arbeitsgruppe von Prof. Bernhard Roling eine elektrochemische Mikromesszelle entwickelt, die Messungen an sehr geringen Elektrolytmengen ermöglicht. Die Messzelle ist mittels eines Peltier-Elements sehr schnell temperierbar, so dass eine temperaturabhängige Charakterisierung eines neuen Materials in sehr kurzer Zeit möglich ist. Die für elektrochemische Messungen verwendeten Referenzelektroden wurden ebenfalls miniaturisiert und den Anforderungen im Bereich moderner Elektrolytmaterialien angepasst. Damit konnten die bei nicht-wässrigen Elektrolyten üblichen Pseudo-Referenzelektroden durch echte Referenzelektroden ersetzt werden.
Die Mikromesszelle wird über den TransMIT-Projektbereich für elektrochemische Materialforschung und Grenzflächencharakterisierung auch kommerziell angeboten und ist bereits auf großes Interesse gestoßen. Eine Reihe von Forschungsinstituten und Firmen haben bereits eine Mikrozelle erworben, weitere Anfragen liegen vor.
„Wir waren überrascht, wie schnell sich die Möglichkeiten unserer Messzelle herumgesprochen haben“, sagen Benedikt Huber und Marcel Drüschler, die als Doktoranden in der Arbeitsgruppe Roling die Zellentwicklung vorangetrieben haben. Auch von Seiten der Hersteller elektrochemischer Messgeräte wurde schon Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert.
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