Deutsche Kunststoffindustrie stagniert im zweiten Halbjahr 2011 auf hohem Niveau

Positive Aussichten für die erste Jahreshälfte 2012

31.01.2012 - Deutschland

Nach furiosen ersten sechs Monaten bilanziert die deutsche Kunststoffindustrie für die zweite Jahreshälfte 2011 eine verhaltenere Geschäftsentwicklung. Die Aussichten für die erste Jahreshälfte 2012 werden wieder etwas positiver beurteilt.

32 Prozent der von Kunststoff Information befragten Unternehmen melden für das zweite Halbjahr 2011 eine negative, 29 Prozent eine positive Geschäftsentwicklung.

Dies berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“ als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 484 Unternehmen beteiligt haben. KI befragt seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung sowie aktuellen Themen.

32 Prozent aller Unternehmen beurteilen die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte mit „schlechter als in den ersten sechs Monaten 2011“, während 29 Prozent eine Verbesserung melden. Damit wurden die Erwartungen aus Juli 2011 insgesamt knapp verfehlt. In den Teilbranchen zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild: Aus der Kunststoffverarbeitung überwiegen die positiven Meldungen, der Kunststoffmaschinenbau zeigt sich sehr stabil. Kunststofferzeugung und -distribution aber berichten in der Mehrzahl über eine negative Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte.

Die Beschäftigung ist von Juli bis Dezember im erwarteten Umfang gestiegen. 39 Prozent der Befragten verzeichneten Zuwächse, 12 Prozent verringerten ihre Beschäftigtenzahl.

Für die erste Jahreshälfte 2012 sind die Erwartungen der Branche insgesamt wieder positiver. 31 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, während die Zahl derjenigen, die schlechtere Geschäfte erwarten, auf 19 Prozent sinkt. Am optimistischsten zeigen sich Kunststofferzeugung und -distribution, die Erwartungen der Kunststoffverarbeitung entsprechen dem Branchentrend. Schlusslicht ist der Kunststoffmaschinenbau, wo über 50 Prozent mit einer negativen Geschäftsentwicklung rechnen.

Dies deckt sich mit der rückläufigen Dynamik in der Investitionsplanung. 34 Prozent der Unternehmen erhöhen, 22 Prozent verringern ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr. Im Januar 2010 hatten 39 Prozent höhere und 10 Prozent geringere Investitionen geplant. Unverändert hoch ist der Anteil der Erweiterungsinvestitionen an den Gesamtinvestitionen mit 43 Prozent.

Eine ähnliche Verlangsamung ist bei der Beschäftigung zu beobachten. 26 Prozent rechnen mit einer Ausweitung, 9 Prozent mit einem Rückgang. Vor einem Jahr lauteten die Erwartungen noch zu 39 Prozent „steigend“ und zu 5 Prozent „fallend“.

Von den Auswirkungen der Euro-Krise fühlt sich bisher gut ein Drittel der Unternehmen getroffen, wohingegen mehr als die Hälfte noch keinen Einfluss auf das eigene Geschäft festgestellt hat. Für 2012 erwarten 41 Prozent der Unternehmen negative Auswirkungen auf ihr Geschäft.

Im Rückblick auf die 2008 ausgebrochene Weltfinanzkrise sind 37 Prozent der Unternehmen der Ansicht, dass sich ihre europäische Wettbewerbsposition seitdem bis heute verbessert hat. Dagegen sehen nur 13 Prozent der Unternehmen eine verschlechterte Position.

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