Sartorius Konzern wächst im 1. Halbjahr entgegen dem konjunkturellen Trend
* Biotechnologie wächst um 19%
* Mechatronik 5% unter Vorjahr
* Ergebnis durch Sondereffekte aus Kapazitätsanpassungen in der Mechatronik belastet
* Ertragserwartungen für das Gesamtjahr unverändert positiv
* Sanierung von GWT erfolgreich abgeschlossen
Göttingen, den 29.08.2002 - Der Umsatz des Sartorius Konzerns stieg im 1. Halbjahr 2002 nach IAS gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (218,9 Mio. Euro) um 6,3 Prozent auf 232,6 Mio. Euro. Dabei resultierten die entscheidenden Wachstumsimpulse erneut aus der außerordentlich erfreulichen Geschäftsentwicklung in der Sparte Biotechnologie. Hier konnte durch die steigende Nachfrage in den Geschäftsbereichen Bioprocess und Food & Beverage das neue "Werk 2001" plangemäß weiter zunehmend ausgelastet werden; ferner hat sich das Fermenter-Geschäft der Tochtergesellschaft BBI wie in den Vorquartalen erneut sehr positiv entwickelt. In Summe konnte so der Umsatz in der Sparte Biotechnologie um 19,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr gesteigert werden, während die Mechatronik konjunkturbedingt 5,2 Prozent Umsatzeinbuße hinnehmen musste. Auf die andauernde weltweite konjunkturelle Schwäche in den Märkten der Sparte Mechatronik wurde umfassend durch Anpassung und Flexibilisierung der Produktionskapazitäten und durch erhebliche Restrukturierungen im Bereich der Industrie-Mechatronik reagiert, wodurch ab dem 3. Quartal mit signifikanten Kostensenkungen zu rechnen ist.
Die entsprechenden Kosten für dieses Maßnahmenbündel wurden bereits vollständig in die Ergebnisrechnung für das 1. Halbjahr aufgenommen. Zusätzlich wirkten - wie bereits im 1. Quartal - der Aufbau der internationalen Vertriebsstruktur bei unserer Tochtergesellschaft Vivascience, der ungeachtet des verschobenen Börsengangs weiterhin verfolgt wurde, und die konjunkturellen Einflüsse in der Sparte Mechatronik ergebnisbelastend. Das um die Kosten für den Strukturaufbau bei Vivascience und die Anpassungs- und Restrukturierungsmaßnahmen in der Mechatronik bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im ersten Halbjahr 3,7 Mio. Euro und konnte damit aufgrund der konjunkturbedingten operativen Belastungen und gestiegener Abschreibungen im Zusammenhang mit den Investitionen in das "Werk 2001" das Vorjahresniveau (8,6 Mio. Euro) nicht erreichen. Die unter Wachstums- und Liquiditätsaspekten aus unserer Sicht wichtigste Kennziffer der operativen Ertragskraft, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), lag bereinigt im ersten Halbjahr mit 16,3 Mio. Euro nicht ganz auf Vorjahresniveau (18,8 Mio. Euro). Das unbereinigte EBIT belief sich vor dem Hintergrund der genannten Sondereffekte auf -3,5 Mio. Euro (Vorjahresperiode 7,3 Mio. Euro). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich deutlich auf 17,4 Mio. Euro (Vorjahresperiode 4,4 Mio. Euro).
Vor dem Hintergrund der eingeleiteten Maßnahmen hält der Vorstand an den positiven Ergebniserwartungen für das Gesamtjahr fest und strebt weiterhin eine Ertragssteigerung gegenüber dem Vorjahr an. Die deutlich positive Ergebniserwartung für das 2. Halbjahr basiert u.a. auf dem kontinuierlichen Anstieg des geplanten Produktionsvolumens im "Werk 2001", den in der Sparte Mechatronik eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostenreduktionsmaßnahmen, einer Absenkung der Arbeitszeit für die in der Sartorius AG beschäftigten Mitarbeiter der Sparte Mechatronik, den Auswirkungen weiterer Kostensenkungen im Gesamtkonzern, strukturellen unterjährigen Nachfragetrends einzelner Geschäftsbereiche sowie der Annahme einer leichten Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes. Das Umsatzwachstum wird im Gesamtjahr gemäß Einschätzung des Vorstandes zwar höher als im 1. Halbjahr ausfallen, den ursprünglich angestrebten zweistelligen Prozentbereich im Gesamtunternehmen jedoch voraussichtlich nicht mehr erreichen.
Zu den außerplanmäßigen Ergebnisbelastungen aus den Anpassungs- und Restrukturierungsmaßnahmen erläutert Sartorius-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Utz Claassen: "Dies hat uns im zweiten Quartal zwar weh getan, hilft auf Sicht aber sehr. Denn die ökonomische Erfordernis zur Restrukturierung bedeutet zugleich eine Chance zur Steigerung der nachhaltigen Ertragskraftbasis." So haben die Ende Mai in der Industrie-Mechatronik für die Tochtergesellschaft GWT, die frühere Philips Wägetechnik in Hamburg, beschlossenen abschließenden Restrukturierungsmaßnahmen dort bereits im Juli zu einem positiven EBIT geführt. Die Sanierung von GWT sieht der Vorstand damit als erfolgreich abgeschlossen an.
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