Herausragende Celluloseforschung: Institutsleiter des Fraunhofer IAP erhält internationalen Preis
Fraunhofer IAP/Manuela Zydor
Cellulose ist ein faszinierendes Biopolymer und der am häufigsten vorkommende nachwachsende Rohstoff − nicht nur im waldreichen Deutschland, sondern auch auf der gesamten Erde. Infolge seiner Struktur ist dieser nachhaltige Chemierohstoff unschmelzbar und in üblichen Lösungsmitteln nicht löslich. Verglichen mit den schmelzbaren erdölbasierten Massenpolymeren ist daher die chemisch-technische Verarbeitung der Cellulose zu Fasern, Folien oder Kunststoffen eine besondere wissenschaftliche und industrielle Herausforderung. Dieser stellt sich Prof. Hans-Peter Fink bereits seit über 20 Jahren.
Zu Beginn seiner Forschungslaufbahn untersuchte Hans-Peter Fink zunächst Strukturveränderungen und Struktur-Eigenschaftsrelationen der Cellulose in chemisch-technischen Prozessen, bevor er später zusammen mit seinen Mitarbeitern im Fraunhofer IAP neue Verarbeitungsverfahren und Celluloseprodukte bis in den Pilotanlagenmaßstab entwickelte. Hierzu gehören die in enger Kooperation mit der Industrie erarbeiteten Verfahrensprinzipien zur Herstellung von Fasern, Blasfolien und Vliesstoffen, sogenannten Meltblown-Nonwovens. Ausgehend vom Grundgedanken der schmelzeähnlichen Verarbeitung der Cellulose gelang es Fink und seinen Mitstreitern zuletzt, neuartige und umweltfreundliche Methoden zur Herstellung hochfester technischer Cellulosefasern zu entwickeln.
Auf der ACS-Frühjahrstagung in New Orleans vom 7. bis 11. April 2013 wird Prof. Fink den Preis entgegen nehmen. Zur Würdigung des Preisträgers wird in diesem Rahmen ein Symposium zum Thema »Chemische Verarbeitung von Cellulose – vom Rohmaterial zu neuen Anwendungen« stattfinden.
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