Otto-Bayer-Preis 2012 geht an Prof. Dr. Benjamin List
Forscher des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim wird für Arbeiten auf dem Gebiet der Organokatalyse geehrt
Dekkers betonte, die Arbeiten von Prof. List seien wertvolle Beiträge zu einer Chemie der Zukunft: Katalysatoren machten Prozesse effizient und die Arbeiten von List lieferten beste Voraussetzungen für eine nachhaltige und Ressourcen-schonende Chemie.
Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär der Human Frontier Science Program Organization und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, erklärte in seiner Laudatio: „Rund 80 Prozent aller Prozesse in der chemischen Industrie werden heute mit Katalysatoren gefahren. Doch beide Varianten, entweder mit Metall-Katalysatoren oder mit Enzymen, haben ihre Nachteile. Die Vorteile der Organo-Katalysatoren dagegen könnten überzeugender nicht sein. Sie sind stabil, nicht-toxisch, weil metallfrei, und können leicht wieder gewonnen werden – ein bestes Beispiel für eine Grüne Chemie.“
Der Otto-Bayer-Preisträger Prof. Dr. Benjamin List studierte Chemie an der FU Berlin und wurde 1997 bei Professor Mulzer an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt promoviert. Danach folgten ein Postdoc-Aufenthalt am Scripps Research Institute in La Jolla (USA) sowie eine viereinhalbjährige Assistant Professur. Von 2003 bis 2005 war List Leiter einer Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Seit 2004 lehrt er als Honorarprofessor für Organische Chemie an der Universität zu Köln. Im Jahr 2005 wurde er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung. Seit diesem Jahr ist List dort außerdem als geschäftsführender Direktor tätig. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt List im Jahr 2011 den Novartis Chemistry Lectureship Award und einen Advanced Grant des European Research Council.
Mit dem Otto-Bayer-Preis werden Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Biochemie und Chemie geleistet haben. Er wird bereits seit 1984 im Andenken an den Preisstifter und Erfinder der Polyurethan-Chemie, Prof. Dr. Otto Bayer, verliehen. Der 1982 verstorbene ehemalige Forschungsleiter der Bayer AG (nicht verwandt mit dem Firmengründer) förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
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