Marquard & Bahls-Tochter Bomin und Linde gründen Joint Venture für Flüssigerdgas als Schiffstreibstoff

07.08.2012 - Deutschland

Bomin, eine Tochtergesellschaft von Marquard & Bahls und einer der führenden Anbieter von Schiffstreibstoffen, und der Technologiekonzern The Linde Group haben die Gründung eines Joint Ventures zur Schaffung einer Flüssigerdgas (LNG)-Infrastruktur für die Schifffahrt in Nordwesteuropa angekündigt. Das Joint Venture mit Sitz in Hamburg, an dem beide Partner zu je 50 Prozent beteiligt sein werden, soll seine Aktivitäten Ende 2012 aufnehmen. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Kartellbehörden.

Ziel des neuen Gemeinschaftsunternehmens ist der Aufbau einer zuverlässigen LNG-Versorgungskette, um Reedern und Schiffsbetreibern einen sicheren und umweltschonenden Treibstoff zur Verfügung stellen zu können. Das neue Unternehmen wird in einer Reihe von wichtigen Häfen innerhalb der so genannten "Emission Control Areas" (ECAs) in Nordwesteuropa Versorgungsstationen errichten. Da Schiffsemissionen in den ECA-Gebieten vom 1. Januar 2015 an weiter reduziert werden müssen, ist die Schifffahrt gefordert, den Schwefelausstoß deutlich zu senken. Insbesondere im Vergleich zu herkömmlichem Schweröl lassen sich mit LNG die Schwefel- und Partikel-Emissionen um nahezu 100 Prozent, der Stickoxid-Ausstoß (NOx) um 80 bis 85 Prozent und die CO2-Emissionen um 20 bis 25 Prozent verringern. Damit LNG zur Einhaltung der zunehmend strengeren Grenzwerte beitragen kann, soll ein Netz aus LNG-Speichern geschaffen werden, das die Versorgung in den wichtigsten europäischen Häfen sicherstellt.

Schätzungen zufolge wird die weltweite Nachfrage nach LNG jährlich um mehr als 10 Prozent steigen. Flüssigerdgas ist demnach der Energieträger mit der global am schnellsten wachsenden Nachfrage. Experten erwarten, dass 2015 in Nordwesteuropa etwa 70 Schiffe mit LNG betrieben werden. Laut einer Studie der dänischen Seeschifffahrtsbehörde (Danish Maritime Authority) wird das Bedarfspotenzial im Jahr 2020 auf rund 4 Millionen Tonnen LNG geschätzt.

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