Anlagenfahrer optimal unterstützen

24.10.2012 - Deutschland

Mit steigendem Automatisierungsgrad haben sich die Anforderungen an Anlagenfahrer deutlich verändert. Bei früheren, noch nicht so hoch automatisierten Anlagen waren mehrere Anlagenfahrer gleichzeitig für den Betrieb der Anlage zuständig, jeder für einen bestimmten Teilbereich. Ständig waren manuelle Bedieneingriffe erforderlich, vor allem um die Anlage an- und abfahren zu können. Damals haben Anlagenfahrer die Prozesse noch im Sinne des Wortes „gefahren“, wohingegen sie in modernen Anlagen verfahrenstechnischen Prozess und zugehörige Automatisierung eher überwachen und managen. Damit waren sie früher in das Prozessgeschehen deutlich tiefer involviert, als dies heute der Fall ist.

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Massendatenanzeigen stellen die wichtigsten Messwerte einer Anlage übersichtlich auf einem Bildschirm dar.

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Ein Prototyp zur Visualisierung von Stromübertragungsnetzen nutzt die Leistungsfähigkeit moderner Graphikprozessoren aus.

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Nutzer können durch einfache Zeige- und Auswahlgesten zwischen Übersichts- und Detaildarstellungen navigieren.

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In modernen Anlagen sind einzelne Anlagenfahrer für sehr große Teilbereiche oder sogar für mehrere Anlagen verantwortlich. Der Normalbetrieb wird weitgehend von der Automatisierung übernommen, dennoch müssen Anlagenfahrer im Falle von Störungen in den Prozess eingreifen und unter Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen. Diese Problematik wurde von Lisanne Bainbridge als „Ironies of automation“ bezeichnet. Man kann dem nur durch gute Ausbildung, Trainingssimulatoren und einer guten Unterstützung durch das Leitsystem entgegentreten.

Die Generation der erfahrenen Anlagenfahrer beginnt derzeit in Rente zu gehen. Viele Unternehmen haben bereits jetzt Probleme, hochqualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren und es ist absehbar, dass sich dieses Problem in den kommenden Jahren noch erheblich verschärfen wird. Die Anlagenfahrer von morgen wachsen mit Computern und Smartphones auf. Um ihnen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten zu können, sollte die Leitwarte nicht mit antiquierter Technik ausgestattet sein, sondern alle Möglichkeiten anbieten, die heutzutage mehr und mehr als Selbstverständlichkeit erachtet werden.

Zuweilen kann man die Meinung hören, dass Anlagenfahrer eine Art notwendiges Übel sind, die nur solche Aufgaben übernehmen, die sich bisher noch nicht erfolgreich automatisieren ließen. Auch Sicherheit wird laut dieser Meinung praktisch ausschließlich über automatisierte Sicherheitssysteme gewährleistet. Wenn man aber Unfälle analysiert, wie beispielsweise das Unglück auf der Explorations-Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Jahr 2010, wird deutlich, welch wichtigen Beitrag Anlagenfahrer zur Sicherheit einer Anlage liefern.

Der Untersuchungsbericht nennt als einen wichtigen Faktor, dass vorhandene Messwerte nicht richtig interpretiert wurden, und empfiehlt, zukünftig bessere Anzeigen- und Alarmsysteme zu entwickeln. Es soll an dieser Stelle betont werden, dass sich Unglücksfälle gut zur Veranschaulichung eignen, da sie entsprechend gut analysiert und dokumentiert werden. Man sollte aber nicht vergessen, dass Anlagenfahrer tagtäglich durch ihre Arbeit weitere Unglücksfälle erfolgreich verhindern helfen.

Der Mensch ist bei der Führung hochautomatisierter komplexer Prozesse unverzichtbar, vor allem wenn kritische und unvorhergesehene Ereignisse auftreten. Aber auch bei kontinuierlichen Verbesserungsprozessen kommt den Anlagenfahrern eine Schlüsselrolle zu. Das Leitsystem sorgt dafür, dass die Anlagenfahrer sich fortlaufend ein korrektes Gesamtbild über den Prozesszustand aufrechterhalten können – „situation awareness“. Moderne Leitsysteme unterstützen das Wartenpersonal dabei, sich die Kompetenzen aufzubauen, um unvorhergesehene Situationen zu beherrschen und sich entwickelnde Probleme frühestmöglich zu erkennen und zu beheben.

Im Folgenden werden vier aktuelle Projekte aus den ABB Forschungszentren aufgeführt, die verschiedene neue Unterstützungsmöglichkeiten zeigen.

  • Massendatenanzeigen – Mass Data Displays (MDD)
  • Neue GPU-basierte Visualisierung
  • Social Media im Leitsystem 800xA
  • Spra

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