Sehr schädliches Treibhausgas NF3 legt stark zu

03.01.2013 - Deutschland

(dpa) Ein bei der Produktion von Flachbildschirmen und Solarzellen entstehendes, besonders klimaschädliches Treibhausgas soll ab sofort in Deutschland stärker kontrolliert werden. «Wir wissen, dass die Konzentration von Stickstofftrifluorid (NF3) in der Atmosphäre deutlich ansteigt. Dieser Stoff zählt zu den klimawirksamsten Gasen, die wir in der Atmosphäre haben», sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth, der Deutschen Presse-Agentur. NF3 ist 17.200 Mal so schädlich wie Kohlendioxid und hat eine Verweildauer in der Atmosphäre von bis zu 740 Jahren. Es ist damit eines der schädlichsten Treibhausgase.

«Deshalb findet der Stoff nun auch Eingang in das Kyoto-Protokoll», erläuterte Flasbarth. Das Ende 2012 ausgelaufene Protokoll war bei der jüngsten UN-Klimakonferenz in Katars Hauptstadt Doha bis 2020 verlängert worden. Neben den 27 EU-Staaten bekennen sich jedoch nur noch zehn weitere Länder bei Kyoto II zu verpflichtenden Minderungen der Treibhausgasausstöße. NF3 kommt nun zu den sechs bislang einberechneten Treibhausgasen hinzu - der Ausstoß muss konkret erfasst werden. Bisher ist die Gesamtmenge aber sehr gering.

Nach Angaben Flasbarths gibt es neue Möglichkeiten, den NF3-Austritt zu mindern: «Gerade bei der Herstellung von Flachbildschirmen und Dünnschicht-Solarzellen gibt es mittlerweile Methoden, womit sich NF3 reduzieren und durch molekulares Fluor-Gas ersetzen ließe, welches gar kein Treibhauspotenzial besitzt.» Diese Variante habe sich in großtechnischen Anlagenversuchen sogar als wirtschaftlicher herausgestellt als die Verfahren mit NF3.

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