Europa braucht Klimapolitik mit Weitblick
VCI unterstützt langfristige Ansätze im neuen Grünbuch der Kommission, warnt aber vor zusätzlichen Kosten
Besorgt zeigte sich Tillmann darüber, dass die Kommission in ihrem Diskussionspapier bestehende Regelungen für die Industrie in Zweifel ziehe: So etwa die kostenfreie Zuteilung von Emissionszertifikaten für Unternehmen, deren Fortbestand der Produktion in der EU durch den globalen Wettbewerb gefährdet ist (Carbon Leakage); aber auch die Kompensation von Strompreissteigerungen, die durch den Emissionshandel bedingt sind, wird im Grünbuch hinterfragt.
Tillmann erklärte hierzu: „An diesen Regelungen darf nicht gerüttelt werden, solange es kein internationales Klimaabkommen gibt, das gleiche Wettbewerbsbedingungen für die europäische Industrie schafft. Ein solcher Eingriff würde die Wettbewerbsfähigkeit gerade der energieintensiven Betriebe gefährden.“ In diesem Zusammenhang wies der VCI-Hauptgeschäftsführer darauf hin, dass die Industrie über den Emissionshandel bereits die Hauptlast zur Senkung von Treibhausgasemissionen trägt: Minus 21 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 2005. Diese Tatsache muss laut Tillmann auch Eingang in die Debatte um die 2030-Ziele der EU finden.
Positiv bewertete Tillmann das Eingeständnis der Kommission, Zielkonflikte zwischen Reduktion von Treibhausgasen, Ausbau erneuerbarer Energien und Verbesserung der Energieeffizienz aufzulösen. In Brüssel müsse man nun daraus die notwendigen energie- und industriepolitischen Schlüsse ziehen.
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