Spurensuche im Spin-Eis: Spektraler Fingerabdruck von magnetischen Monopolen entdeckt
Ein internationales Forscherteam unter Jülicher Beteiligung schlägt eine neue Möglichkeit vor, um exotische Materialeigenschaften in bestimmten nanostrukturierten Magneten experimentell zu finden und zu analysieren. Die Forscher erwarten, dass sich damit Eigenschaften in sogenannten künstlichen Spin-Eis-Materialien leichter aufspüren lassen, mit deren Hilfe einmal neuartige Logikelemente für die Datenverarbeitung entwickelt werden könnten.

StringRectangleWhite_jpgMonopole-antimonopole structure (orange) in an artificial spin-ice lattice composed of magnetic elements (blue).
S. Gliga / Argonne National Laboratory
Spin-Eis-Materialien besitzen außergewöhnliche Eigenschaften. Unter anderem können sich darin magnetische Monopole und Antimonopole bilden, die paarweise über Ketten magnetischer Bausteine miteinander im Kontakt stehen. Die Physiker zeigten nun mithilfe von Computersimulationen, dass sich solche magnetischen Strukturen in künstlichem Spin-Eis anhand charakteristischer Schwingungen im Mikrowellenbereich identifizieren lassen. Wie ein Fingerabdruck geben die Schwingungen Auskunft über das Auftreten von Monopolen und über ihre Häufigkeit in der untersuchten Probe. Erzeugen lassen sich die Schwingungen, indem man die Proben anregt, etwa durch einen Magnetfeldpuls oder einen Laserpuls.
Weil sich die Monopol-Strukturen in künstlichem Spin-Eis platzieren und bewegen lassen, schlagen die Forscher vor, sie für die Konzeption neuartiger Logikelemente zu nutzen, in denen anstelle von Ladung magnetische Schwingungswellen fließen sollen. In den Logikelementen würden die Strukturen ähnlich wie ein Wellenbrecher wirken und die Ausbreitung der Wellen steuern. Künstliche Spin-Eis-Materialien lassen sich durch geschicktes Arrangement winziger magnetischer Bereiche, die jeweils als ein magnetischer Baustein fungieren, gezielt entwerfen, zum Beispiel per Lithografie.
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